Werner Lorant ist tot: 1860-Legende stirbt mit 75 Jahren


Werner Lorant ist tot (Foto: Getty Images)

Werner Lorant ist tot. Der ehemalige Erfolgstrainer des TSV 1860 München starb im Alter von 75 Jahren in einem Krankenhaus in Wasserburg.

Die Nachricht erschüttert die deutsche Fussballszene: Werner Lorant, Kult-Trainer und eine der prägendsten Persönlichkeiten des TSV 1860 München, ist tot. Laut einem Bericht von dieblaue24.de, bestätigt durch seine Schwester Erika Feierabend, starb Lorant am Sonntag in einem Krankenhaus in Wasserburg. Der TSV 1860 trauert um einen seiner grössten Trainer, der den Verein durch eine der erfolgreichsten Phasen seiner Geschichte geführt hat.

Durchmarsch und Europapokal: Lorants grösste Erfolge

In den 1990er-Jahren schrieb Werner Lorant mit 1860 München Vereinsgeschichte. Innerhalb von zwei Jahren führte er die Löwen von der Bayernliga über die 2. Bundesliga bis in die Bundesliga – ein sportlicher Aufstieg, den bis heute nur wenige Trainer geschafft haben. Unter seiner Führung qualifizierten sich die Sechzger sogar für den Europapokal, ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte.

Seine Devise: bedingungsloser Einsatz und eiserne Disziplin. „Ich habe ihnen meine Mentalität eingeimpft. Jeden Samstag laufen elf kleine Lorants auf“, lautete eine seiner legendären Aussagen. Auf dem Platz forderte er alles von seinen Spielern – und liess sich auch durch Kritik nie beirren.

Trainer mit Ecken, Kanten und vielen Zigaretten

Lorants Markenzeichen waren seine kantigen Aussagen, seine Auftritte an der Seitenlinie – und sein unermüdlicher Wille, aus jedem Team das Maximum herauszuholen. „Die Spieler sollen rennen und das Maul halten“, war eine seiner typischen Ansagen. Nicht nur Fans der Löwen, auch Beobachter der Bundesliga verbanden mit seinem Namen Disziplin, Leidenschaft und Authentizität.

Sein Spitzname „Werner Beinhart“ stammt noch aus seiner aktiven Zeit als Spieler bei Borussia Dortmund, Rot-Weiss Essen und Eintracht Frankfurt. Auch auf dem Feld war Lorant kompromisslos – Gegenspieler spürten ihn hautnah. Bernd Hölzenbein, langjähriger Weggefährte in Frankfurt, beschrieb ihn als „gefährlichste Geheimwaffe“, die bei Bedarf zum Einsatz kam.

Unvergessen: Legendäre Derbys gegen den FC Bayern

Unvergessen bleibt Lorants Zeit bei 1860 auch wegen der emotional aufgeladenen Stadtderbys gegen den grossen Rivalen FC Bayern München. Besonders in der Saison 1999/2000, als die Löwen beide Spiele für sich entschieden, wuchs Lorant zur Identifikationsfigur heran. Der Trainer genoss die Rivalität in vollen Zügen – etwa, als er nach einem Sieg im Auto durch die Säbener Strasse fuhr und hupend fragte, „ob jemand gestorben ist“.

Sein abruptes Ende bei den Löwen im Oktober 2001 war ein Schock für viele Fans. Die Trennung von Präsident Karl-Heinz Wildmoser – trotz langjähriger Freundschaft – führte zu einem Bruch. Später erklärte Lorant: „Mich zu entlassen, war Wildmosers grösster Fehler.“ Dennoch blieb seine Achtung vor dem damaligen Präsidenten stets bestehen.

Die Fussballwelt nimmt Abschied

Der TSV 1860 München reagierte bestürzt auf den Tod seines früheren Trainers: „Die gesamte Löwen-Familie ist in tiefer Trauer. Werner Lorant war eine Trainer-Legende. Er hat tiefe Spuren bei den Löwen hinterlassen.“ Auch der FC Bayern München bekundete sein Beileid und erinnerte an die hitzigen, aber besonderen Derbys jener Zeit.

Werner Lorant wird als sturer, aber charismatischer Macher in Erinnerung bleiben, als ein Mann, der den Münchner Fussball mitgeprägt hat – auf seine ganz eigene, unverwechselbare Art.

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