Auch an Ostern im Dienst: Diese Menschen halten die Schweiz am Laufen
Während viele an Ostern mit der Familie feiern, Schokolade suchen oder in den Frühling starten, gibt es zahlreiche Menschen in der Schweiz, die auch an Feiertagen arbeiten müssen. Ostern bedeutet für sie nicht Entspannung, sondern Einsatz – oft rund um die Uhr.
Systemrelevant: Polizei, Rettung und Feuerwehr
Einsatzkräfte wie die Polizei, Rettungsdienste und Feuerwehrleute sind auch an Feiertagen wie Ostern unentbehrlich. Sie sorgen für Sicherheit, leisten Hilfe bei Unfällen oder Bränden und schützen die öffentliche Ordnung. Ein Polizeieinsatz kennt keinen Feiertagsmodus – gerade an Ostern, wenn viele Menschen unterwegs sind, steigt das Einsatzaufkommen oft deutlich.
Beispiel: Allein über das Osterwochenende 2024 verzeichnete die Kantonspolizei Zürich (ZH) über 350 Notrufe – vom Verkehrsunfall bis zur Ruhestörung.
Gesundheitswesen: Pflegekräfte und Ärztinnen sind unverzichtbar
In Spitälern, Pflegeheimen und Notfallpraxen ist Ostern ein Tag wie jeder andere. Patientinnen und Patienten benötigen Pflege – unabhängig vom Datum im Kalender. Besonders in Altersheimen und Spitälern arbeiten Fachkräfte im Schichtbetrieb. Ihre Arbeit ist nicht nur belastend, sondern auch essenziell für die Gesellschaft.
Ein internes Papier des Schweizer Berufsverbands für Pflegeberufe SBK zeigt: Rund 30 % aller Pflegenden arbeiten regelmässig an Feiertagen – mit wachsender Belastung.
Verkehr und Logistik: Ohne sie steht alles still
Chauffeure im öffentlichen Verkehr, Flughafenpersonal und Mitarbeitende in der Logistikbranche sind ebenfalls häufig an Ostern im Einsatz. Damit Züge fahren, Flieger abheben und Pakete pünktlich ankommen, braucht es Menschen, die ihre Feiertage im Dienst verbringen.
Die SBB weist in ihrem Oster-Fahrplan jährlich Sonderdienste und Zusatzpersonal aus – ein Kraftakt hinter den Kulissen.
Tourismus, Gastronomie und Hotellerie: Hochsaison statt Feiertagsruhe
Für viele Betriebe in der Tourismusregion ist Ostern Hochsaison. Ob im Hotel in Zermatt (VS), im Restaurant am Zürichsee (ZH) oder in der Berghütte im Tessin (TI) – ohne das Personal vor Ort wäre kein Osterurlaub möglich. Besonders betroffen sind Kellnerinnen, Rezeptionisten, Küchenpersonal und Reinigungsdienste.
Laut dem Branchenverband HotellerieSuisse arbeiten über 60 % der Gastronomieangestellten regelmässig an Feiertagen.
Weitere Berufsgruppen im Oster-Einsatz
Auch diese Berufe sind rund um Ostern im Einsatz:
- Landwirte und Tierpfleger: Tiere müssen täglich gefüttert und versorgt werden.
- Journalistinnen und Techniker bei Medienhäusern: Die Nachrichtenwelt steht nie still.
- Mitarbeitende im Detailhandel mit Sonntagsverkauf: Besonders in Tourismuszonen oder Bahnhöfen.
- IT-Notfalldienste und Servicetechniker: Für kritische Infrastrukturen und Störungen.
Feiertagsarbeit: Rechte, Zuschläge und Realität
In der Schweiz gilt: Wer an Feiertagen arbeitet, hat Anspruch auf Ausgleich oder Zuschläge. Doch nicht alle erhalten dieselbe Entlohnung. Besonders in schlecht bezahlten Branchen wie der Pflege oder Gastronomie sind Feiertagszuschläge oft unzureichend oder gar nicht geregelt. Verschiedene Gewerkschaften fordern deshalb seit Jahren bessere Rahmenbedingungen.
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund SGB kritisiert: „Feiertagsarbeit ist oft schlecht entlöhnt und belastet die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.“
Wertschätzung statt Mitleid
Wer an Ostern arbeitet, verdient mehr als nur ein „Danke“. Es geht um echte Anerkennung – sozial, finanziell und politisch. Ohne diese Menschen wäre ein sicheres und funktionierendes Osterwochenende für viele schlicht nicht möglich.
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