Warum die Mietpreise in Zürich, Genf und Lausanne explodieren – und was politisch dagegen getan wird

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Dienstag, 15. April 2025 , , , ,

Wohnungsnot in den Städten: Ursachen, Folgen und Lösungsansätze

In Zürich (ZH), Genf (GE) und Lausanne (VD) schiessen die Mietpreise weiter in die Höhe. Die drei grössten städtischen Wohnungsmärkte der Schweiz zählen zu den teuersten im Land – mit steigender Tendenz. Doch warum ist das so? Und was tun Politik und Verwaltung, um gegenzusteuern?

Die Ursachen der Mietpreisspirale

1. Bevölkerungswachstum: Städte wie Zürich, Genf und Lausanne verzeichnen seit Jahren ein starkes Wachstum. Der Zuzug aus dem In- und Ausland sorgt für zusätzliche Nachfrage bei gleichzeitig stagnierendem Wohnangebot.

2. Bauverzögerungen und Flächenmangel: Verdichtung ist das Gebot der Stunde – doch Projekte stossen oft auf Widerstand oder bürokratische Hürden. Gleichzeitig ist baureifes Land in urbanen Zentren knapp und teuer.

3. Spekulation und Renditedruck: Investoren setzen auf maximale Rendite. Neubauten werden oft im gehobenen Preissegment realisiert, während günstigere Mietwohnungen verschwinden – etwa durch Sanierungen mit Mieterwechsel.

4. Steuerliche und rechtliche Rahmenbedingungen: In vielen Kantonen fehlen steuerliche Anreize für günstigen Wohnraum. Zudem schützen aktuelle Gesetzgebungen Eigentümer stärker als Mieter – etwa bei Mieterhöhungen nach Renovationen.

Politische Massnahmen gegen die Wohnungsnot

1. Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus: In Zürich und Lausanne werden Baugenossenschaften gezielt unterstützt. In Genf strebt der Kanton einen höheren Anteil an preisgünstigen Wohnungen bei Neubauten an.

2. Regelung von Umwandlungen: Genf und Lausanne versuchen durch rechtliche Rahmenbedingungen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen zu begrenzen.

3. Mietpreisbremsen und Transparenz: Diskutiert werden strengere Obergrenzen für Mieterhöhungen sowie die Einführung von Mietpreisregistern. Zürich hat erste Pilotprojekte lanciert.

4. Verdichtung mit Augenmass: Politik und Städteplanung setzen auf eine intelligentere Verdichtung – etwa durch Dachaufstockungen oder Aufzonungen mit sozialer Durchmischung.

Fazit: Die Mietpreise in Zürich, Genf und Lausanne steigen – doch es gibt politischen Willen zur Gegensteuerung. Kurzfristig ist keine Entspannung in Sicht, langfristig setzen Bund, Kantone und Städte aber vermehrt auf gemeinnützige, nachhaltige Lösungen.

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