Trento: Mutter zu zwei Jahren Haft nach tödlichem Unfall verurteilt

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Mittwoch, 26. März 2025 , , , ,

Monica Lorenzatti mit Tochter auf Archivbild

Gericht spricht Monica Lorenzatti schuldig – Tochter, Enkelin und Zwillingsschwester starben bei Kollision mit LKW

Am Landesgericht Trient wurde Monica Lorenzatti (52) zu zwei Jahren Haft wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung im Strassenverkehr verurteilt. Die Frau hatte 2017 bei einem Unfall auf der A22 ihre Tochter, ihre Enkelin und ihre Schwester verloren. Sie war die einzige Überlebende des Unfalls.

Unfall nach Eiskunstlauf-Wettkampf

Am 27. Oktober 2017 war Lorenzatti mit ihrer Familie von Meran in Südtirol nach Piemont unterwegs. An Bord ihres Ford Focus befanden sich ihre Tochter Gioia Virginia Casciani (9), ihre Enkelin Ginevra Barra Bajetto (17) – beide aktive Eiskunstläuferinnen – sowie ihre Schwester Graziella, Mutter von Ginevra. Nach dem Passieren der Ausfahrt Trient Süd kam es zur Kollision mit einem LKW, der von Alberto Marchetti gesteuert wurde.

Tragische Folgen

Gioia und Ginevra starben noch an der Unfallstelle. Graziella wurde schwer verletzt und verstarb 20 Monate später in einem Turiner Spital. Der Vorfall hatte weit über den Sport hinaus grosse Betroffenheit ausgelöst – insbesondere in der Eiskunstlauf-Szene.

Verfahren in Trient – klare Entscheidung

Monica Lorenzatti entschied sich für ein reguläres Gerichtsverfahren und lehnte abgekürzte Verfahren mit Strafminderung ab. «Ich tue es für meine Tochter», erklärte sie damals. Der Richter verurteilte auch den LKW-Fahrer Alberto Marchetti. Für beide fiel das Strafmass höher aus als von der Staatsanwaltschaft gefordert. Beide verlieren zudem für sechs Monate ihre Fahrerlaubnis.

Zivilrechtliche Ansprüche

Marchetti muss sechs Zivilparteien insgesamt 325’000 Euro Schadenersatz leisten – vorläufig vollstreckbar. Die Anklage gegen ihn war ursprünglich eingestellt worden.

Lorenzattis Reaktion

Bereits 2019 erklärte Lorenzatti in einem Interview: «Ich werde mich immer verantwortlich fühlen – das ist meine Strafe fürs Leben.» Nach der Urteilsverkündung umarmte sie ihre Mutter im Gerichtssaal und sagte unter Tränen: «Das ist nicht die Wahrheit. Ich weiss, was geschehen ist – und ich werde es immer wieder sagen, auch noch in hundert Jahren.»

Fazit mit Ausblick

Das Urteil bringt formale Klarheit, doch es bleibt ein menschlich schwer fassbarer Fall. Für Lorenzatti ist der Schmerz unverändert, das hat sie mehrfach betont. Der Prozess ist juristisch abgeschlossen, emotional aber noch lange nicht.

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