Texas: Masernausbruch fordert erste Todesopfer – Impfskepsis erschwert Bekämpfung

ByimTicker

Samstag, 15. März 2025 , , , ,

(Symbolbild)

Rund 300 bestätigte Fälle – Zwei Tote in Seminole, darunter ein Kind

In der texanischen Stadt Seminole spitzt sich ein Masernausbruch dramatisch zu. Rund 300 Fälle wurden im gesamten Bundesstaat Texas bestätigt. Zwei Menschen, darunter ein vierjähriges Kind, sind bereits verstorben.

Die örtliche Ärztin Elena Gallo beschreibt die Situation als verzweifelt: „Es ist herzzerreissend, diese Kinder leiden zu sehen. Sie haben Atembeschwerden, essen und trinken nicht, leiden unter hohem Fieber und Dehydrierung.“

Impfskepsis und niedrige Impfquote als Herausforderung

In Seminole liegt die Impfquote bei 81 Prozent – zu niedrig, um die notwendige Herdenimmunität von 95 Prozent zu gewährleisten. Der Masernausbruch betrifft nicht nur Texas, sondern auch weitere US-Bundesstaaten, von Alaska bis Kentucky.

Die Bekämpfung der Ausbreitung wird durch Impfskepsis erschwert. Die örtliche Kirche fördert keine klare Haltung zur Impfung. Der Pastor betont die elterliche Entscheidungsfreiheit und äussert Zweifel an der Sicherheit von Impfstoffen. Auch die Anti-Impf-Organisation „Children’s Health Defense“, die früher von US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy geleitet wurde, trägt zur Verunsicherung bei.

Gefährliche Empfehlungen und Vitamin-A-Boom

Die Organisation empfiehlt, Masern mit Vitamin A zu behandeln – ein Ansatz, der laut Experten nicht nur wirkungslos, sondern in hohen Dosen sogar gesundheitsschädlich ist. Dennoch bildet sich vor den Kliniken eine lange Schlange von Menschen, die sich mit Vitaminpräparaten eindecken.

Eine Lokalreporterin beschreibt die Situation: „Dies ist eine der Regionen mit der niedrigsten Impfquote in den gesamten Vereinigten Staaten. Der Eindruck ist, dass dieser Ausbruch nicht so schnell eingedämmt werden kann.“

Erste Eltern handeln – aber die Angst bleibt

Viele Eltern in Seminole haben ihre jüngeren Kinder mittlerweile impfen lassen. Eine Mutter mit fünf Kindern unter sieben Jahren sagt: „Wir lassen uns normalerweise nicht gegen Grippe impfen, aber Masern und Mumps sind ein anderes Thema. Ich glaube, Impfstoffe retten Leben. Sie sind nicht perfekt, aber besser als nichts.“

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