Die Fallzahlen der Staatsanwaltschaft Luzern sind 2024 erneut gestiegen. Mit fast 60’000 Verfahren wurde ein neuer Höchststand erreicht. Besonders Vermögensdelikte und Cyberkriminalität nehmen zu. Die Behörden setzen verstärkt auf Digitalisierung und Prävention.
Höchster Wert an Verfahren seit Bestehen
Im Jahr 2024 bearbeitete die Staatsanwaltschaft Luzern 59’927 Fälle – das entspricht einem erneuten Höchstwert. Besonders auffällig ist die Zunahme der Strafbefehle (+10 %) sowie der Anklagen (+14 %). Diese Entwicklung bestätigt den anhaltenden Anstieg der Kriminalitätsfälle in den letzten Jahren.
Warum steigen die Fallzahlen?
Die steigenden Fallzahlen sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Neben dem Bevölkerungswachstum und der fortschreitenden Urbanisierung tragen auch der zunehmende Strassenverkehr sowie die wachsende Cyberkriminalität zur Mehrbelastung der Justizbehörden bei. Auch international organisierte Kriminalität stellt die Strafverfolgungsbehörden vor neue Herausforderungen.
Um die steigende Arbeitslast zu bewältigen, hat die Politik vier zusätzliche Stellen für die Staatsanwaltschaft bewilligt. Weitere personelle Verstärkungen sind bereits in Planung.
Besondere Entwicklungen bei den Delikten
Während fast alle Deliktsbereiche eine Zunahme verzeichnen, stechen folgende Trends hervor:
- Zunahme bei Vermögensdelikten
- Mehr Fälle von Delikten gegen die Freiheit und sexuelle Integrität
- Rückgang bei Betäubungsmitteldelikten (-22 %), wobei dieser Wert stark von der Anzahl der Polizeikontrollen abhängt
Jugendkriminalität weiterhin auf dem Vormarsch
Auch im Bereich der Jugendkriminalität zeigt sich ein Anstieg der Fälle um 7 %. Während leichtere Delikte wie Ladendiebstähle und Verkehrsverstösse dominieren, verzeichnet die Justiz auch eine Zunahme schwerer Delikte wie Raub und Raufhandel.
Fokus-Themen: Illegale Inhalte & Sterbehilfe
Die Staatsanwaltschaft setzt sich gezielt mit zwei Schwerpunktthemen auseinander:
- Illegale Bildinhalte und Pornografie: Besonders Jugendliche unterschätzen die strafrechtlichen Konsequenzen des Teilens von verbotenen Inhalten. Präventionsmassnahmen sollen sensibilisieren.
- Begleitete Sterbehilfe: Die Behörden klären über strafrechtliche Aspekte und Entwicklungen in diesem Bereich auf.
Digitalisierung in der Strafverfolgung
Mit dem Programm „Digitale Justiz 28“ bereitet sich die Staatsanwaltschaft auf eine volldigitale Zukunft vor. Ziel ist es, bis 2028 den digitalen Wandel in der Strafverfolgung und im Justizvollzug umzusetzen. Das Projekt steht in Verbindung mit der schweizweiten Initiative „Justitia 4.0“ und soll Prozesse effizienter und transparenter machen.
Fazit: Justiz vor neuen Herausforderungen
Trotz steigender Fallzahlen bleibt die Staatsanwaltschaft Luzern bestrebt, die hohe Sicherheit im Kanton zu gewährleisten. Die steigenden Herausforderungen erfordern jedoch nicht nur mehr Personal, sondern auch eine konsequente Digitalisierung und präventive Massnahmen.
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