Post schliesst Filialen – Gemeinden kämpfen um Lösungen

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Samstag, 8. März 2025 , , , ,

(Symbolbild)

170 Standorte betroffen – Besonders grosse Herausforderungen im Kanton Bern

Bern – Die Schweizer Post will bis 2028 rund 170 Filialen aufgeben und diese in bestehende Läden integrieren. Doch die Suche nach Partnerbetrieben gestaltet sich schwierig – insbesondere im Kanton Bern. Dort müssen für 25 von insgesamt 95 Standorten neue Lösungen gefunden werden.

Gemeinden fühlen sich vor den Kopf gestossen

Besonders betroffen ist Hasle-Rüegsau. Gemeindepräsident Raymond Weber kann die Entscheidung nicht nachvollziehen: „Wir haben ein Einzugsgebiet von 10.000 Menschen. Das kann nicht sein.“ Auch Andreas Hängärtner, Gemeindepräsident von Rüegsau, ist enttäuscht: „Bereits vor wenigen Jahren haben wir zwei Poststellen verloren.“ Doch eine Integration in bestehende Geschäfte scheint schwierig, da in den letzten Jahren mehrere Läden schliessen mussten.

Längere Öffnungszeiten als Vorteil

Eine bereits umgesetzte Lösung gibt es in Mürren, wo die Post in einen Coop-Supermarkt integriert wurde. Laut Gemeindepräsident Karl Näpflin sei die Bevölkerung zufrieden, vor allem wegen der längeren Öffnungszeiten im Vergleich zur früheren Postfiliale.

Kritik an geringen Entschädigungen für Partnerbetriebe

In Wengen wird derzeit nach einer Lösung gesucht. Als mögliche Betreiber kommen Detailhändler oder das Tourismusbüro infrage. Allerdings bietet die Post für die Übernahme einer Filiale lediglich maximal 18.000 Franken pro Jahr. Näpflin hält diese Summe für unzureichend.

Post rechtfertigt den Abbau mit sinkender Nachfrage

Laut Post-Sprecher Patrick Stöpper hat sich die Anzahl der Geschäfte am Schalter in den letzten 15 Jahren halbiert. Die wirtschaftliche Notwendigkeit zwinge das Unternehmen zu dieser Massnahme. Gemeinden wie Hasle und Rüegsau wollen sich dennoch wehren – notfalls mit Unterstützung der Schlichtungsstelle Postcom des Bundes.

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