Tag der Kranken: „Hilfe zur Selbsthilfe“ als zentrales Motto
Aktuell leben in der Schweiz rund 2,3 Millionen Menschen mit einer chronischen Krankheit. Anlässlich des Tags der Kranken, der jedes Jahr am ersten Märzsonntag stattfindet, steht 2025 das Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ im Fokus. Ziel ist es, Betroffene und Angehörige zu ermutigen, den Austausch zu suchen und bestehende Unterstützungsangebote zu nutzen.
Seit über 85 Jahren setzt der Tag der Kranken mit Unterstützung der jeweiligen Bundespräsidentin oder des Bundespräsidenten sowie zahlreicher Freiwilliger ein Zeichen für kranke und beeinträchtigte Menschen. In diesem Jahr wandte sich Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter mit einer Ansprache an die Bevölkerung.
Psychische Gesundheit und gesellschaftliche Verantwortung
In ihrer Rede betonte Keller-Sutter die Bedeutung von Verantwortung – sowohl für andere als auch für sich selbst. Während es bei körperlichen Erkrankungen meist selbstverständlich sei, Hilfe zu suchen, sei dies bei psychischen Leiden oft schwieriger. Noch immer bestünden Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen, obwohl ein Fünftel der Bevölkerung davon betroffen sei.
Als Beispiel nannte die Bundespräsidentin ihren eigenen Mann, der nach einem medizinischen Notfall unter Panikattacken litt. Dank professioneller Hilfe gehe es ihm heute wieder gut. Viele psychische Leiden seien behandelbar, doch entscheidend sei, dass Menschen sich gegenseitig unterstützen und echtes Interesse am Wohlbefinden ihrer Mitmenschen zeigen. Dies sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Wissen als Schlüssel zur Selbsthilfe
Selbsthilfe bedeutet, aktiv zu werden und die eigene Situation zu verbessern. Der Trägerverein des Tags der Kranken hebt hervor, dass Betroffene und Angehörige Methoden erlernen und bestehende Angebote nutzen sollten, um eigenständig zu handeln. Wer über das nötige Wissen verfüge, könne in schwierigen Situationen besser reagieren und so selbstbestimmter mit einer Erkrankung umgehen.
Neben dem Umgang mit körperlichen und psychischen Krankheiten spielt auch die Prävention eine zentrale Rolle. Dazu zählt nicht nur das Wissen über die eigene Erkrankung, sondern auch über das Schweizer Gesundheitssystem. Eine fundierte Kenntnis beider Aspekte könne dazu beitragen, das Gesundheitswesen zu entlasten und das Leid der Betroffenen zu lindern.
Bedeutung der Selbsthilfe im Alltag
Die Erfahrung zeigt, dass Selbsthilfe für viele Betroffene und ihre Angehörigen eine wertvolle Stütze im Alltag sein kann. Während individuelle Maßnahmen eine wichtige Rolle spielen, bietet die Zusammenarbeit mit professionellen Einrichtungen den Vorteil, dass Fachpersonen in den Prozess eingebunden sind.
Darüber hinaus setzt sich der Tag der Kranken dafür ein, die Bevölkerung für Notfallsituationen, den Umgang mit Sterbenden und das Gesundheitswesen allgemein besser zu wappnen. Hierzu gibt es verschiedene Angebote, darunter Erste-Hilfe- und Letzte-Hilfe-Kurse, die Wissen vermitteln und praktische Unterstützung bieten.
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