Die Auktionsplattform Ricardo führt mit Moneyguard eine verpflichtende Zahlungsart ein, die bei der Kundschaft auf breite Kritik stösst. Während Ricardo die Sicherheit hervorhebt, sprechen viele Nutzer von Abzockerei.
Das Konzept hinter Moneyguard
Moneyguard ist ein Treuhandsystem, bei dem Käufer ihr Geld zunächst auf ein Sperrkonto überweisen. Erst nach Erhalt und Prüfung der Ware wird das Geld an den Verkäufer weitergeleitet. Dieser Service soll für mehr Sicherheit sorgen und wird in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Zahlungsdienstleister Adyen umgesetzt. Seit Anfang 2024 ist Moneyguard nicht mehr optional, sondern verpflichtend für Verkäufe – eine Änderung, die zahlreiche Kunden verärgert.
Gebühren sorgen für Unmut
Moneyguard ist kostenpflichtig: Käufer zahlen zwischen 2 und 5.5 Prozent des Verkaufspreises, mindestens jedoch 50 Rappen. Diese Gebühren werden transparent ausgewiesen, doch viele Nutzer empfinden sie als Abzocke. Auf Plattformen wie Trustpilot mehren sich die kritischen Stimmen: «Es ist dreist, für diesen Dienst Gebühren zu verlangen, die den eigentlichen Kaufpreis in die Höhe treiben.»
Kritikpunkte im Überblick
- Zwang zur Nutzung: Die verpflichtende Einführung von Moneyguard wird als Eingriff in die Entscheidungsfreiheit der Nutzer wahrgenommen.
- Gebührenhöhe: Insbesondere bei günstigen Artikeln erscheinen die Gebühren unverhältnismässig hoch.
- Begrenzte Deckung: Der Schutz gilt nur für Käufe bis 1500 Franken, was bei teureren Artikeln, wo Sicherheit besonders gefragt wäre, nicht greift.
- Datenschutzbedenken: Die Zusammenarbeit mit Adyen sorgt bei einigen Nutzern für Misstrauen hinsichtlich der Datensicherheit.
Ricardos Verteidigung
Ricardo weist die Vorwürfe zurück und verweist darauf, dass 70 Prozent der Käufer freiwillig Moneyguard nutzen würden: «Das zeigt ein klares Bedürfnis nach mehr Sicherheit», so ein Sprecher. Die Gebühren seien angemessen und die Nutzer bereit, für den Extra-Schutz zu zahlen. Zum begrenzten Schutz bei Käufen über 1500 Franken erklärte Ricardo, man prüfe eine Erweiterung bis 5000 Franken.
Datenschutz bleibt Thema
Kritik an der Zusammenarbeit mit Adyen begegnet Ricardo mit dem Hinweis, dass umfassende Sicherheitsmassnahmen greifen und der Datenschutz gewährleistet sei. Dennoch bleibt das Vertrauen einiger Nutzer erschüttert.
Fazit: Sicherheit oder Abzockerei?
Moneyguard polarisiert: Während Ricardo auf die erhöhte Sicherheit pocht, empfinden viele Nutzer die verpflichtenden Gebühren als unangemessene Belastung. Ob sich die Kritik langfristig auf die Beliebtheit der Plattform auswirkt, bleibt abzuwarten.
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