Ein Gülleunfall in Rapperswil-Jona hat den Lattenbach verschmutzt und zu einem Fischsterben geführt. Feuerwehr und Umweltbehörden reagieren schnell, um die Schäden einzugrenzen. Die Ermittlungen zum Verursacher laufen.
Am Freitagnachmittag, den 8. November 2024, wurde die Kantonale Notrufzentrale St.Gallen gegen 16:40 Uhr alarmiert, dass Gülle unkontrolliert in den Lattenbach neben der Tägernaustrasse fliesse. Vor Ort stellte sich heraus, dass ausgetragene Gülle auf einer Wiese über eine Sickerleitung in den Bach gelangt war. Sofort rückten Feuerwehr und Umweltbehörden zur Schadensbegrenzung aus.
Die Feuerwehr Rapperswil-Jona dichtete den Bach-Einlauf umgehend ab und begann mit dem Abpumpen der aufgestauten Gülle. Trotz dieser Massnahmen gelangten bereits erhebliche Mengen der Verunreinigung in den Lattenbach. Die genaue Menge ist bislang unbekannt, jedoch wurde eine erhebliche Umweltbelastung festgestellt. Die Fischereiaufsicht meldete tote Fische und Kleinlebewesen, was auf eine erhebliche Verschmutzung hindeutet. Zudem wurde vorsorglich eine nahegelegene Trinkwasserfassung abgestellt, um jegliche Gesundheitsrisiken auszuschliessen.
Schnelles Eingreifen von Feuerwehr und Umwelt-Schadendienst
Das Umwelt-Schadendienstteam des Kantons St.Gallen überwacht die Situation und nimmt Proben, um die Folgen genau zu analysieren. Der Vorfall zeigt, wie wichtig ein schnelles und koordiniertes Vorgehen bei Umweltvorfällen ist, um Folgeschäden zu minimieren. Die Feuerwehr und der Umwelt-Schadendienst stehen weiterhin in engem Kontakt und arbeiten daran, die Auswirkungen auf die lokale Fauna und Wasserqualität einzudämmen.
Ermittlungen gegen den Verursacher
Die Kantonspolizei St.Gallen hat Ermittlungen eingeleitet, um den genauen Hergang und die Verantwortung für den Unfall festzustellen. Der Verursacher wird bei der Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen zur Anzeige gebracht. In der Schweiz drohen bei solchen Verstössen gegen das Umweltschutzgesetz empfindliche Strafen, die Geldbussen und – bei grober Fahrlässigkeit – auch Freiheitsstrafen umfassen können.
Hintergrundinformation: Umweltschäden durch Gülle-Unfälle
Gülle enthält viele Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor, die bei zu hoher Konzentration in Gewässern Sauerstoffmangel und Fischsterben verursachen können. Der Vorfall im Lattenbach ist ein Beispiel für die Risiken, die bei unachtsamer Ausbringung entstehen können. Durch das Eindringen der Gülle in das Grund- und Trinkwasser können zudem gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung bestehen, weshalb eine sofortige Abstellung der Trinkwasserfassung notwendig wurde.
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