Ab 2026 soll das neue Tarifsystem Tardoc das veraltete Tarmed ablösen. Es verspricht eine modernere Abrechnung im Gesundheitswesen, die effizienter und kostenneutral sein soll. Doch welche Auswirkungen hat dies für Prämienzahlende?
Nach mehr als zehn Jahren Diskussion hat sich die Gesundheitsbranche auf das neue Tarifsystem Tardoc geeinigt, das ab 2026 im ambulanten Bereich eingeführt wird. Katharina Blankart, Leiterin der Gesundheitsökonomie und -politik an der Berner Fachhochschule, erklärt, dass das alte System, Tarmed, in einigen Bereichen zu einer Über- oder Unterversorgung führte, was ein grundlegendes Update erforderlich machte. Technologischer Fortschritt und die Einführung ambulanter Pauschalen sollen nun effizientere Abläufe ermöglichen.
Komplexität und Pauschalen
Ein zentraler Unterschied zum bisherigen System besteht darin, dass Tardoc neben der Einzelvergütung auch Fallpauschalen im ambulanten Bereich einführt. Dies ermöglicht eine effizientere Abrechnung ganzer Behandlungsketten, ähnlich wie es bereits in Spitälern der Fall ist.
Kostenneutralität als Ziel
Trotz der Einführung des neuen Systems wird die Kostenneutralität als zentrales Ziel angegeben. Der Bundesrat forderte, dass die Gesamtkosten nicht steigen, was in der Theorie gut implementiert wurde. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich das System in der Praxis entwickelt. Insbesondere könnte sich die Verlagerung von Behandlungen vom stationären in den ambulanten Bereich auf die Gesamtkosten auswirken.
Wirkungen erst in der Praxis erkennbar
Laut Blankart wird sich die tatsächliche Wirkung des neuen Systems erst zeigen, wenn es in der Praxis angewendet wird. Effizienzsteigerungen durch die Pauschalen könnten zu einer besseren Kosteneffizienz führen, doch ob dies die Prämienzahler entlastet oder nicht, bleibt ungewiss.
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