Zukunft von Schwanden GL nach dem Erdrutsch: Wiederaufbau und neue Strassenpläne im Glarnerland


Ein Jahr nach dem Erdrutsch: Fortschritte beim Wiederaufbau in Schwanden.

Ein Jahr nach dem verheerenden Erdrutsch in Schwanden, Kanton Glarus, plant die Gemeinde Glarus Süd eine Neuerschliessung der Region. Der Fokus liegt auf dem Schutz vor weiteren Erdrutschen und der Wiederansiedlung der Evakuierten.

Der Erdrutsch im August 2023, der das Leben vieler Einwohner von Schwanden im Glarnerland drastisch veränderte, hat ein Jahr später immer noch gravierende Auswirkungen. Die Gemeinde Glarus Süd informierte kürzlich in einer Pressekonferenz über den aktuellen Stand der Wiederaufbauarbeiten und die künftige Erschliessung der Region.

Strassenbau als Lösung für die Erschliessung von Kies-Mettmen

Der verheerende Erdrutsch zerstörte die Niderentalstrasse, eine wichtige Verkehrsverbindung zur Seilbahn Kies-Mettmen. Dies führte zu Umsatzeinbussen bei der Leglerhütte und dem Berghotel Mettmen. Um die Region wieder zu erschliessen, plant die Gemeinde die Verlegung der Niderentalstrasse auf einer Länge von 900 Metern. Diese neue Strassenführung soll nicht nur den Zugang erleichtern, sondern auch den wirtschaftlichen Schaden in der Region mindern. Der Bau der neuen Strasse soll bis 2026 abgeschlossen sein.

Die Gefahr ist noch nicht gebannt

Trotz intensiver Bemühungen bleibt die Gefahr weiterer Erdrutsche in der Region bestehen. Am Hang oberhalb von Schwanden befindet sich noch immer instabiles Material, das bei einem erneuten Rutsch grosse Schäden anrichten könnte. Frühwarnsysteme und Schutzbauten sollen jedoch die Sicherheit der Arbeiter und Bewohner gewährleisten.

Hoffnung auf Rückkehr der Evakuierten

Die Gemeinde Glarus Süd hofft, dass die Evakuierten des Plattenau-Quartiers bis November 2024 in ihre Häuser zurückkehren können. Der Bau eines Auffangbeckens und eines Schutzdamms soll das Gebiet ausreichend sichern, um eine Rückkehr der Bewohner zu ermöglichen. Von den 112 evakuierten Personen haben jedoch 46 ihr Zuhause für immer verloren. Die Gemeinde steht in engem Austausch mit den Betroffenen, um ihre Rückkehrmöglichkeiten zu klären.

Ein teures Einzelereignis in der Schweiz

Der Erdrutsch in Schwanden zählt zu den teuersten Naturereignissen in der Schweiz. Die bisherigen Kosten belaufen sich auf über 18 Millionen Franken. Diese Summe umfasst die Sanierung der Strassen, Schutzbauten und die Umsiedlung betroffener Bewohner. Die genauen Kosten für die neue Strasse nach Kies-Mettmen werden erst zur Gemeindeversammlung im Herbst bekanntgegeben.

Die mobile Version verlassen