Der Gründer von Telegram, Pawel Durow, wurde in Frankreich verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, bei der Bekämpfung von Kriminalität auf der Plattform nicht ausreichend mit den Behörden kooperiert zu haben.
Telegram-Gründer Pawel Durow in Frankreich verhaftet
Pawel Durow, Mitbegründer des weltweit bekannten Messengerdienstes Telegram, wurde laut Medienberichten in Frankreich verhaftet. Der russische Staatsbürger wurde am Samstagabend nach seiner Ankunft aus Aserbaidschan am Flughafen Le Bourget bei Paris von den Behörden festgenommen. Die französische Polizei nahm ihn in Gewahrsam, nachdem er auf einer Fahndungsliste stand.
Ermittlungen gegen Durow: Verdacht auf Mitverantwortung bei Straftaten
Gegen Durow laufen in Frankreich Vorermittlungen. Ihm wird vorgeworfen, durch unzureichendes Eingreifen bei Telegram und mangelnde Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden in Frankreich möglicherweise mitschuldig an Drogenhandel, Betrug und Vergehen im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch geworden zu sein. Diese schweren Vorwürfe haben die französischen Behörden veranlasst, Ermittlungen einzuleiten, um den genauen Umfang seiner Mitverantwortung zu klären.
Kritik an Telegram: Unzureichendes Vorgehen gegen Hassrede
Telegram, das von den Brüdern Nikolai und Pawel Durow gegründet wurde, steht schon länger in der Kritik, nicht konsequent genug gegen Hassrede und Gewaltaufrufe vorzugehen. Trotz Versprechungen, die Daten der Nutzer zu schützen, gab es immer wieder Vorwürfe, dass die Plattform nicht ausreichend auf die Beseitigung von islamistischer Terrorpropaganda und anderen gefährlichen Inhalten reagiere. Zwar konnten Behörden Telegram in der Vergangenheit zu Löschaktionen bewegen, doch die Kritik an der Plattform und ihren Gründern bleibt bestehen.
Hintergrund: Telegram und die Durow-Brüder
Pawel und Nikolai Durow hatten bereits das soziale Netzwerk VK.com, oft als das „russische Facebook“ bezeichnet, ins Leben gerufen, bevor sie Telegram gründeten. Telegram entwickelte sich schnell zu einer der wichtigsten Kommunikationsplattformen, nicht nur in Russland, sondern weltweit. Die Plattform wird auch von vielen Regierungen und politischen Akteuren genutzt, was ihre Bedeutung weiter unterstreicht.