Mehr als nur eine Randgruppe
Stell dir vor, du kämpfst mit einer Krankheit, die kaum jemand kennt – und die Medizin nur wenige Antworten bereithält.
In der Schweiz betrifft das rund 650’000 Menschen. Für sie will der Bundesrat nun die Versorgung verbessern – mit einem neuen Gesetz, das den Weg für nachhaltige Finanzierung und bessere Informationen ebnet.
Warum seltene Krankheiten alle angehen
Eine Krankheit gilt als „selten“, wenn höchstens 5 von 10’000 Menschen betroffen sind. Doch die Zahl ist trügerisch: Weltweit sind 7’000 bis 8’000 Krankheiten bekannt, von Cystischer Fibrose (CF) bis ALS.
Besonders dramatisch:
-
Rund 50 % beginnen bereits im Kindesalter.
-
80 % sind genetisch bedingt.
-
Heilungschancen sind oft gering, weshalb Therapien vor allem die Lebensqualität verbessern sollen.
Bundesrat eröffnet Vernehmlassung
Am 12. September 2025 hat der Bundesrat das Vernehmlassungsverfahren eröffnet.
Ziel: Eine gesetzliche Grundlage schaffen, die nachhaltige Finanzierung garantiert – und Betroffenen wie Fachpersonen den Zugang zu verlässlichen Informationen erleichtert.
Grenzen des bisherigen Konzepts
2014 wurde das Nationale Konzept Seltene Krankheiten (NKSK) ins Leben gerufen. Erste Fortschritte:
-
Aufbau spezialisierter Versorgungsstrukturen
-
Bessere Orientierungshilfen für Betroffene und Fachleute
-
Mehr Wissenstransfer
Doch es hakt an der Finanzierung. Die bisherigen Massnahmen stossen an ihre Grenzen – weshalb das Parlament eine verbindliche Lösung verlangt hat.
Kernpunkte des neuen Gesetzes
Neues Register für seltene Krankheiten
-
Bund führt künftig ein zentrales Register
-
Dient Forschung, Qualitätssicherung und Vernetzung
-
Möglichkeit der Delegation an Dritte
Finanzielle Unterstützung für Versorgungsnetzwerke
-
Anerkennung und Förderung spezialisierter Netzwerke
-
Koordination der Versorgung auf nationaler Ebene
-
Entwicklung von Behandlungsrichtlinien
Förderung von Information & Weiterbildung
-
Unterstützung von Helplines und Online-Angeboten
-
Finanzierung von Schulungs- und Fortbildungsveranstaltungen
Was bedeutet das für Betroffene?
Das geplante Gesetz könnte die Versorgungssicherheit massiv stärken.
-
Patienten bekommen schneller Zugang zu Expertise.
-
Forschung und Datenlage verbessern sich.
-
Angehörige finden leichter Hilfe und Orientierung.
Fazit: Kleine Schritte, grosse Wirkung
Seltene Krankheiten sind zwar selten – die Betroffenen aber viele. Das neue Gesetz könnte zum Gamechanger werden: bessere Strukturen, mehr Forschung, nachhaltige Finanzierung.
Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal