Lötschental VS: Lonza fliesst ab – Gefahr durch Felssturz bleibt hoch

Stausee Ferden kontrolliert geöffnet – Lage wird laufend überwacht

Im Lötschental im Kanton Wallis fliesst das angestaute Wasser der Lonza seit Freitag kontrolliert ab. Die Gefahr durch instabile Felspartien bleibt jedoch bestehen.

Nach dem massiven Bergsturz am Kleinen Nesthorn hat sich oberhalb des Schuttkegels bei Blatten ein Rückstaubecken gebildet. Die Lonza, die sich dort angestaut hatte, kann seit Freitag über die gesamte Länge des Schuttkegels abfliessen. Die Sedimentkonzentration im Wasser ist allerdings extrem hoch – eine Nutzung durch das Kraftwerk Ferden ist deshalb nicht möglich.

Um die Wassermassen dennoch zu kontrollieren, wurde am Freitagabend der Grundablass des Stausees Ferden teilweise geöffnet. Diese Massnahme soll ein Überlaufen oder ein plötzlicher Murgang verhindern.

Trotz leicht gestiegenem Pegelstand in der Nacht auf Sonntag liegt der Wasserspiegel des Stausees weiterhin unter dem Niveau vor der Öffnung des Grundablasses. Damit bleibt seine Rückhaltefunktion im Notfall erhalten. Der Flusslauf der Lonza durch das Tal wird durch zahlreiche Messgeräte überwacht, auch der Schuttkegel wird laufend kontrolliert.

Eine direkte Intervention im Schuttkegelbereich ist aktuell nicht möglich. Die Aktivität am Kleinen Nesthorn bleibt sehr hoch – mehrere hunderttausend Kubikmeter Fels gelten weiterhin als instabil.

Die Bevölkerung wird eindringlich aufgefordert, den behördlichen Anweisungen strikt zu folgen. Der Zugang zu gefährdeten Zonen bleibt untersagt.

Die Lage im Bergsturzgebiet Blatten – Kleines Nesthorn – Ferden bleibt angespannt. Sollte es erneut zu Massenbewegungen kommen, ist die Rückhaltefunktion des Stausees entscheidend für den Schutz des darunterliegenden Tals.

Das kantonale Führungsorgan beurteilt die Entwicklung laufend in Zusammenarbeit mit den regionalen Führungsstäben und dem Kraftwerkbetreiber. Eine Entspannung der Situation ist erst möglich, wenn die Felspartien oberhalb von Blatten stabilisiert oder vollständig abgestürzt sind.

Im Lötschental fliesst das Wasser wieder – doch der Fels bleibt in Bewegung. Die Behörden setzen auf Überwachung und Vorsorge. Die Rückhaltefunktion des Sees Ferden spielt eine Schlüsselrolle für die Sicherheit des Tals. Die Bevölkerung bleibt zur Vorsicht aufgerufen.

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