Flughafen Zürich übernimmt Radisson-Blu-Gebäude vollständig

Heimfall macht Flughafen Zürich AG zur alleinigen Eigentümerin im zentralen Perimeter

Ein bedeutender Eigentumswechsel am grössten Flughafen der Schweiz: Die Flughafen Zürich AG übernimmt das Radisson-Blu-Gebäude im Zuge eines vorzeitigen Heimfalls in ihr vollständiges Eigentum. Damit kontrolliert sie neu sämtliche Bauten innerhalb des zentralen Flughafenperimeters. Der Schritt hat strategische Tragweite – für die Entwicklung des Areals ebenso wie für den Hotelstandort Zürich-Flughafen. Die bestehenden Hotel- und Bürostrukturen bleiben erhalten, doch die Planungsfreiheit wächst.

Das Radisson-Blu-Gebäude wurde ab 2005 als Baurechtsobjekt errichtet. Der ursprüngliche Vertrag sah eine Laufzeit bis 2080 vor. Eigentümerin war bis dato die Al Maha Real Estate AG, die das Gebäude entwickelte und mit Radisson Blu als Betreiber eine Hotelnutzung etablierte.

2008 wurde das Gebäude in Betrieb genommen und als modernes Flughafenhotel mit direkter Verbindung zum Terminal positioniert. Es umfasst zwölf Geschosse und ist über eine Passerelle im achten Stockwerk mit dem Parkhaus P1 verbunden – eine logistisch bedeutsame Lage für Reisende und Veranstaltungsbesucher.

Mit der aktuellen Übernahme durch die Flughafen Zürich AG endet das Baurecht vorzeitig durch sogenannten Heimfall. Dieser juristische Mechanismus ermöglicht die Rückübertragung eines Gebäudes vor Vertragsablauf – in diesem Fall für 155 Millionen Franken.

Die Übergabe betrifft das letzte Gebäude innerhalb des zentralen Flughafenperimeters, das sich bislang nicht im Besitz der Flughafen Zürich AG befand. Mit der Übernahme geht das vollständige Eigentumsrecht über – inklusive sämtlicher Entwicklungsrechte und langfristiger Planungsverantwortung.

Das Hotel Radisson Blu bleibt als Mieterin weiterhin vor Ort. Der laufende Mietvertrag bleibt unverändert bestehen. Die Räumlichkeiten dienen weiterhin dem Hotelbetrieb sowie der Nutzung als Konferenz- und Businessstandort.

In den Jahren 2023 und 2024 wurde das Hotelinnern umfassend modernisiert. Sowohl die Zimmer als auch die Lobby wurden renoviert, um aktuelle Standards für internationale Gäste und Businesskunden zu erfüllen. Der Betrieb wird unter der Marke Radisson Blu nahtlos weitergeführt.

Mit dem Eigentumsübergang sichert sich die Flughafen Zürich AG eine zentrale Lage in ihrem Kernareal. Die vollständige Kontrolle über alle Objekte im Perimeter ermöglicht:

  • langfristige städtebauliche Planung

  • Flexibilität für neue Nutzungskonzepte

  • mögliche Synergien zwischen Terminal, Business, Retail und Hotellerie

Durch den Heimfall wird zudem vermieden, dass in den kommenden Jahrzehnten separate Interessenlagen zwischen Grundstückseigentümerin und Baurechtsnehmerin bestehen bleiben. Diese Konvergenz von Eigentum und Betrieb ist im Flughafenmanagement ein strategischer Vorteil.

Die Übernahme steht exemplarisch für eine aktive Bodenpolitik im staatsnahen Infrastrukturmanagement: Durch den Rückkauf eines Baurechtsobjekts schafft der Flughafen Raum für integrierte Entwicklung und langfristige Rentabilität.

Für Fluggäste, Geschäftsreisende und Mitarbeitende vor Ort verändert sich vorerst wenig: Der Hotelbetrieb geht ohne Unterbruch weiter. Auch die moderne Infrastruktur, der direkte Zugang zum Parkhaus und die hohe Qualität der Räume bleiben bestehen.

Langfristig könnte sich jedoch das Erscheinungsbild des Areals wandeln. Mit vollständigem Eigentum können neue architektonische oder funktionale Konzepte einfacher umgesetzt werden – etwa Erweiterungen, Nutzungsänderungen oder integrative Services, die den Aufenthalt am Flughafen verbessern.

Mit der Übernahme des Radisson-Blu-Gebäudes sichert sich die Flughafen Zürich AG die vollständige Kontrolle über den zentralen Flughafenperimeter. Der strategische Heimfall beendet das Baurecht frühzeitig und eröffnet neue Entwicklungsspielräume. Das bestehende Hotel bleibt unverändert in Betrieb – doch die Perspektiven für das Gesamtareal gewinnen an Tiefe.

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