Effizient, pünktlich, klimafreundlich – selbst über Pässe und durch Tunnel
In kaum einem Land der Welt ist Bahnfahren so zuverlässig und spektakulär wie in der Schweiz – und das gilt auch für die Berge. Das Schweizer Bahnnetz gilt als technisch ausgereift, landschaftlich einmalig und klimafreundlich. Trotz Steigungen, Schnee und Gestein erreicht es selbst entlegene Alpentäler pünktlich. Was macht den Bahnverkehr in den Bergen so besonders? Und warum ist das Netz auch international ein Vorbild?
Die Schweiz besitzt eines der dichtesten Bahnnetze der Welt. Mit rund 5200 Kilometern Schienennetz, davon mehr als ein Drittel im Gebirge, ist sie europäischer Spitzenreiter in Bezug auf Bahnkilometer pro Kopf.
Schon Ende des 19. Jahrhunderts begannen Ingenieure mit dem Bau spektakulärer Strecken – etwa der Gotthardbahn (1882) oder der Albula- und Berninalinie. Letztere gehört heute zum UNESCO-Welterbe.
Heute verbindet das Schweizer Bahnnetz nicht nur Städte wie Zürich, Bern und Lausanne – sondern auch Berghütten, Kurorte und Panoramastationen in Regionen wie Graubünden, Wallis oder dem Berner Oberland.
Im Kanton Graubünden bringt die Rhätische Bahn (RhB) täglich Fahrgäste durch enge Täler, über hohe Viadukte und durch über 100 Tunnel. Im Wallis wurde 2020 die Lötschberg-Bergstrecke modernisiert, während die SBB den Ceneri-Basistunnel (2020) als Teil des Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen-Projekts (NEAT) eröffnete.
Dank Klimazielen und steigender Nachfrage erlebt der Bahnbetrieb in den Alpen eine Renaissance – sowohl im Personen- als auch Güterverkehr. Auch touristische Angebote wie der Glacier Express, die Voralpen-Express-Strecke oder die Zahnradbahn auf das Jungfraujoch gehören zu den meistfotografierten Bahnerlebnissen der Welt.
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Die Schweiz zählt im internationalen Vergleich die höchste Zugdichte pro Tag
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Über 1000 Brücken und 800 Tunnel ermöglichen Ganzjahresbetrieb in alpinen Regionen
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Der Gotthard-Basistunnel (57 km) ist der längste Eisenbahntunnel der Welt
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Laut BAV (2024) haben 92 % aller Züge im Gebirgsraum eine Pünktlichkeitsquote >95 %
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Die RhB ist weltweit eines der wenigen Bahnunternehmen mit Welterbe-Strecke
Wer im Winter ins Engadin, auf die Rigi oder nach Zermatt fährt, erlebt das Bahnnetz hautnah: Keine Parkplatzsuche, kein Schneeketten-Stress – sondern komfortables Reisen mit Aussicht.
Für viele Einheimische ist die Bahn Lebensader: Sie bringt Schulkinder ins Tal, Berufspendler zur Arbeit und Touristen in die Natur – auch bei Lawinenwarnungen oder nach Unwettern, oft mit Ersatzfahrplänen oder Busanbindungen.
Ob hoch oben auf dem Gornergrat oder tief im Ceneri-Tunnel: Das Schweizer Bahnnetz beeindruckt durch Präzision, Nachhaltigkeit und Innovation – auch in schwierigem Gelände. Kein Wunder, dass es international als Vorbild für klimafreundliche Mobilität gilt.
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