Bussen und Konsequenzen – wer zu schnell ist, zahlt richtig
Schnelles Fahren kann in der Schweiz nicht nur teuer, sondern richtig existenzbedrohend werden. Kaum ein anderes Land in Europa kennt derart konsequente und teure Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen. Besonders wer rast, muss mit hohen Bussen, Führerausweisentzug – und in Extremfällen sogar mit Gefängnis rechnen. Der folgende Überblick zeigt: Tempo kostet – manchmal alles.
Die Schweiz verfolgt eine Null-Toleranz-Strategie bei überhöhter Geschwindigkeit. Seit Inkrafttreten der sogenannten „Raserartikel“ im Strafgesetzbuch (Art. 90 Abs. 3 SVG) gilt:
Die Schwellenwerte für Rasertatbestände sind gesetzlich definiert. Ein Beispiel:
Zone | Grenze für „Raser“ |
---|---|
30er-Zone | ab 70 km/h |
Innerorts | ab 100 km/h |
Ausserorts | ab 140 km/h |
Autobahn | ab 200 km/h |
Wer darüber liegt, verliert den Führerausweis für mindestens zwei Jahre, erhält eine bedingte oder unbedingte Freiheitsstrafe bis zu vier Jahren – und das Fahrzeug kann eingezogen und verwertet werden.
Was kosten Geschwindigkeitsübertretungen konkret?
Ordnungsbussen (für geringe Übertretungen):
(gilt ohne Unfall, ohne Wiederholung)
Überschreitung | Innerorts | Ausserorts | Autobahn |
---|---|---|---|
bis 5 km/h | CHF 40.– | CHF 40.– | CHF 20.– |
6–10 km/h | CHF 120.– | CHF 100.– | CHF 60.– |
11–15 km/h | Anzeige + Busse | Anzeige + Busse | CHF 120.– |
Ab 16 km/h innerorts bzw. 21 km/h ausserorts droht:
-
Eintrag im Strafregister
-
Führerausweisentzug
-
Saftige Busse nach Tagessatzprinzip (abhängig vom Einkommen)
Ein Beispiel: Wer innerorts mit 80 km/h statt 50 km/h geblitzt wird, muss mit einem mehrmonatigen Führerausweisentzug, mindestens CHF 1’000.– Busse und ggf. einer psychologischen Untersuchung (MPA) rechnen.
Rasen ist kein Kavaliersdelikt – sondern ein Verbrechen
Seit 2013 gilt das sogenannte „Via sicura“-Programm, das Raser explizit kriminalisiert. Das Ziel: Verkehrsopferzahlen senken. Die Folgen für Temposünder sind hart:
-
Strafrechtliche Verfolgung (kein Verwaltungsfall mehr)
-
Fahrzeugbeschlagnahmung bei Wiederholung
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Untersuchung der Fahreignung durch Ärzte und Psychologen
-
Eintragung als „Verbrecher“ im Strafregister
Gerichte urteilen streng, insbesondere wenn andere gefährdet wurden oder das Rasen als sozialschädlich eingestuft wird – auch ohne Unfall.
Für viele Autofahrende kommt der Schock erst mit dem Brief: Eine Tempoüberschreitung kann rasch mehrere Monatslöhne kosten – oder sogar den Job, wenn der Führerausweis weg ist. Besonders Pendler:innen, Chauffeure und Lieferdienste sind betroffen. Wer das System nicht kennt, unterschätzt oft die Konsequenzen.
Auch für Jugendliche mit „grünem Ausweis“ oder Neulenkerstatus gilt: Bereits kleine Tempoverstösse können zu einer Verlängerung der Probezeit oder zum Führerausweisentzug führen.
Wer in der Schweiz zu schnell fährt, riskiert nicht nur eine Busse – sondern seine Freiheit, seine Mobilität und seine Existenz. Die Gesetze sind hart, aber bekannt. Wer sich daran hält, fährt günstiger, sicherer – und bleibt straffrei. Schnelligkeit endet auf Schweizer Strassen schnell im Stillstand.
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