Blatten VS: Armee sichert langfristige Einsatzbereitschaft

Katastrophenschutz nach dem Bergsturz: Militär bereitet sich auf Einsatz im Wallis vor

Nach dem massiven Bergsturz in Blatten (VS) mit mehreren Millionen Kubikmetern Geröll steht die Region vor einer langanhaltenden Herausforderung. Die Armee hat ihre Kräfte im Raum Turtmann (VS) positioniert und sichert ihre langfristige Verfügbarkeit für Unterstützungsleistungen zugunsten der zivilen Führungsstäbe. Trotz aktuell fehlender Einsatzmöglichkeit vor Ort werden Material und Personal weiterhin vorbereitet, um bei Bedarf sofort eingreifen zu können. Dieser Bericht liefert eine faktenbasierte Übersicht zur Lage und zur militärischen Koordination.

Am 5. Juni 2025 wurde bekannt gegeben, dass die Armee ihre logistische und personelle Einsatzbereitschaft im Katastrophengebiet von Blatten (VS) langfristig sicherstellt. Der Einsatz erfolgt im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit und orientiert sich an der Krisenlage vor Ort. Aufgrund der aktuellen Gefahrensituation durch instabile Geröllmassen ist ein direkter physischer Einsatz derzeit nicht möglich.

Das betroffene Gebiet ist stark von Murgängen und Erdrutschen geprägt, wobei geschätzt drei Millionen Kubikmeter Material die Landschaft verändert haben. Neben verschüttetem Gelände ist inzwischen auch die Lonza aufgestaut, was zusätzliche Gefahren durch Erosionen mit sich bringt. Die militärischen Kräfte agieren unter Koordination der Territorialdivision 1 in enger Abstimmung mit den Krisenstäben des Kantons Wallis. Laut vtg.admin.ch werden schwere Räumgeräte, Wasserpumpen, Bagger und Beleuchtungsmaterial in unmittelbarer Nähe des Ereignisraums bereitgehalten – für den Fall eines raschen Einsatzes bei Freigabe durch die zivilen Behörden.

Die Armee ist weiterhin im Raum Blatten präsent, jedoch nicht aktiv im Gefahrenbereich. Truppen wurden in den Bereitstellungsraum zurückverlegt, wo sie Einsatztechniken für Rettung, Räumung und Logistik üben. Die Luftwaffe steht in erhöhter Bereitschaft für Transporte. Die bisher vom Militär übernommenen Aufgaben – wie Geländebeobachtung und Verkehrsregelung – wurden am 5. Juni 2025 an zivile Kräfte übergeben.

Durch den Rückhalt im Hintergrund bleibt das militärische Potenzial verfügbar, ohne die fragile Lage im Katastrophengebiet zu destabilisieren. Die zivilen Führungsorgane behalten die Lage kontinuierlich im Blick und steuern die Einsatzplanung.

Die aktuelle Lage in Blatten (VS) zählt zu den schwerwiegendsten Naturgefahrenereignissen in der Region seit Jahren. Die Armee nutzt standardisierte Verfahren aus der Katastrophenhilfe: Dazu gehören taktische Bereitstellungsräume, Materialvordisposition sowie abgestufte Bereitschaftsstufen je nach Eskalationslage.

Im Bereich der militärischen Katastrophenhilfe kommen ausschliesslich ausgebildete Fachtruppen zum Einsatz, etwa im Bereich Pionierwesen oder Logistik. Die Einheiten trainieren regelmässig den Umgang mit Material unter widrigen Bedingungen – unter anderem den Betrieb von Hochleistungspumpen zur Gewässerkontrolle oder grossflächigen Beleuchtungssystemen für Nachteinsätze.

Die Lage in Blatten betrifft auch Menschen ausserhalb des direkten Gefahrengebiets. Verkehrswege, Stromleitungen und Kommunikationsinfrastruktur sind beeinträchtigt oder gefährdet. Bewohner angrenzender Orte müssen sich auf längerfristige Einschränkungen einstellen, auch wenn ihre Häuser bisher nicht direkt betroffen sind.

Die Bevölkerung im Lötschental zeigt sich laut offiziellen Stellen besonnen, während Einsatzkräfte parallel Trainings und Materialbereitstellung intensivieren. Das Ziel ist, bei Bedarf innerhalb kürzester Zeit mit gesicherter Infrastruktur eingreifen zu können – ohne neue Risiken zu erzeugen.

Die Armee übernimmt in der Krise von Blatten (VS) eine wichtige logistische und vorbereitende Rolle. Aktuell wird nicht im Kerngebiet operiert, doch durch abgestufte Einsatzbereitschaft ist eine sofortige Hilfe bei Freigabe der Lage möglich. Material bleibt vor Ort, Personal trainiert gezielt – damit zivile Behörden im Ernstfall sofort auf Unterstützung zählen können.

Bereitstellung schwerer Einsatzmittel für Katastrophenschutz in Blatten.(Bildquelle: vtg.admin.ch)
Einsatzkräfte bereiten Ausrüstung für mögliche Räumungsarbeiten vor.(Bildquelle: vtg.admin.ch)
Armee und Kanton informieren zur laufenden Gefahrenanalyse.(Bildquelle: vtg.admin.ch)
Strategische Abstimmung der Armee mit zivilen Einsatzleitern.(Bildquelle: vtg.admin.ch)
Die Einsatzbereitschaft wird durch persönlichen Kontakt bestärkt.(Bildquelle: vtg.admin.ch)
Die Armee sichert die Beobachtung des Rutschgebiets auch bei Tag. (Bildquelle: vtg.admin.ch)

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