Der durchschnittliche Deckungsgrad der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen ist per Ende Juni 2025 auf 116,4 % gestiegen.
Die Schweizer Pensionskassen haben im ersten Halbjahr 2025 eine positive Performance erzielt. Gemäss der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) betrug die durchschnittliche Rendite +2,0 %. Dadurch stieg der kapitalgewichtete Deckungsgrad von 114,7 % Ende 2024 auf 116,4 % per 30. Juni 2025. Der Anteil der Kassen mit Unterdeckung blieb niedrig. Die Berechnungen basieren auf monatlichen Hochrechnungen von 1 237 Einrichtungen ohne Staatsgarantie.
Die berufliche Vorsorge bildet die zweite Säule des Schweizer Dreisäulensystems. Ihr Ziel ist es, die Fortsetzung des gewohnten Lebensstandards nach der Pensionierung zu gewährleisten. Der Deckungsgrad zeigt an, inwiefern Pensionskassen ihre Verpflichtungen gegenüber den Versicherten erfüllen können. Ein Wert über 100 % bedeutet, dass genügend Vermögen vorhanden ist. Die OAK BV führt seit Jahren ein systematisches Monitoring durch, um die finanzielle Stabilität zu beurteilen.
Im ersten Halbjahr 2025 erzielten Schweizer Pensionskassen eine durchschnittliche Rendite von +2,0 %. Vor allem Aktien (+6,5 %) und Immobilienanlagen (+2,6 %) trugen zum positiven Resultat bei. Auch alternative Anlagen (+2,1 %) und Obligationen (+0,3 %) wirkten stabilisierend. Die Aufwertung des Schweizer Frankens um über 7 % dämpfte allerdings die Rendite ausländischer Anlagen ohne Währungssicherung. Insgesamt ergab sich per Ende Juni ein kapitalgewichteter Deckungsgrad von 116,4 %.
Die positiven Anlageergebnisse stärken die Position vieler Pensionskassen. Der Anteil an Einrichtungen mit Unterdeckung bleibt auf tiefem Niveau. Für Versicherte bedeutet dies eine erhöhte Sicherheit ihrer Altersguthaben. Dennoch weist die OAK BV auf das volatile Marktumfeld hin. Handelspolitische Spannungen und geopolitische Risiken könnten die Entwicklung im zweiten Halbjahr beeinflussen. Konkrete Anpassungen der Anlagestrategien wurden bislang nicht vermeldet.
Experten der OAK BV betonen, dass Hochrechnungen lediglich eine Indikation bieten. Besonders bei Pensionskassen mit hohem Immobilien- oder Privatmarktanteil kann es zu Abweichungen kommen. Dennoch hat sich das Monitoring als valides Frühwarnsystem etabliert. Die Öffentlichkeit und Politik verfolgen die Entwicklung aufmerksam – insbesondere vor dem Hintergrund der langfristigen Sicherung der Altersvorsorge. Forderungen nach strukturellen Reformen werden zunehmend lauter, etwa zur Flexibilisierung der Anlagestrategien oder zur Risikoreduktion.
Die stabile Entwicklung der Deckungsgrade zum Halbjahr 2025 ist ein positives Signal für die Schweizer Altersvorsorge. Trotz der Herausforderungen an den Märkten beweisen die Pensionskassen Robustheit. Die OAK BV mahnt jedoch zur Vorsicht angesichts geopolitischer Unsicherheiten. Versicherte sollten weiterhin auf eine langfristige, solide Finanzierung ihrer Vorsorgeeinrichtungen vertrauen können.