Tianshui (China) – In einem schockierenden Vorfall im chinesischen Tianshui wurden bei mehr als 200 Kindergartenkindern deutlich erhöhte Bleiwerte im Blut festgestellt. Ursache soll der Einsatz giftiger Farbstoffe im Kita-Essen gewesen sein – offenbar wurde echte Farbe anstelle von Lebensmittelfarbe verwendet, wie tag24.de berichtet.
233 Kinder mit erhöhten Werten – über 200 im Krankenhaus
Von 251 untersuchten Kindern aus dem privaten Heshi Peixin Kindergarten wiesen 233 auffällige Blutwerte auf. Laut offiziellen Angaben mussten 201 Kinder stationär behandelt werden, viele von ihnen zeigen Symptome einer chronischen Bleivergiftung.
Ein Professor für Kinderheilkunde betonte gegenüber lokalen Medien, dass Langzeitfolgen für die Entwicklung und das Verhalten der betroffenen Kinder nicht ausgeschlossen werden können. Bleivergiftung im Kindesalter gilt als besonders gefährlich – bereits Werte ab 450 Mikrogramm pro Liter gelten als schwerwiegend.
Ursache: Giftige Farbe im Online-Shop bestellt
Ermittlungen ergaben, dass zwei Lebensmittelproben aus dem Kindergarten hohe Bleikonzentrationen aufwiesen. Das Küchenpersonal hatte offenbar nicht essbare Farbe über einen Online-Shop gekauft, sie verdünnt und zum Färben von Speisen verwendet – trotz klarer Warnhinweise auf der Verpackung.
Auch die verwendeten Farbstoffe wurden beschlagnahmt. Eine spätere Laboranalyse bestätigte: Sie waren nicht für den Verzehr zugelassen und enthielten Blei.
Acht Festnahmen – schwere Vorwürfe
Die Polizei nahm acht Personen fest, darunter den Kita-Leiter. Ihnen wird die Herstellung gesundheitsgefährdender Lebensmittel vorgeworfen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Eltern berichten von ersten Symptomen schon vor Monaten
Einige Eltern erklärten, dass sie bereits seit Wochen oder Monaten gesundheitliche Veränderungen bei ihren Kindern beobachtet hätten. Eine Mutter sagte: „Ich war wie gelähmt“, als sie von einem Bleiwert von 528 Mikrogramm pro Liter bei ihrem Kind erfuhr.
Bürgermeister kündigt Konsequenzen an
Tianshuis Bürgermeister Liu Lijiang versprach umfassende Maßnahmen: Die betroffenen Kinder sollen medizinisch versorgt, rehabilitiert und langfristig betreut werden. Außerdem kündigte er strengere Kontrollen der Lebensmittelsicherheit in der Region an.
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