Eine neue Auswertung von Travailsuisse zeigt erhebliche Unterschiede bei den Verwaltungskosten der grössten Pensionskassen in der Schweiz. Während die Kosten pro Versicherten bei der Pensionskasse der Credit Suisse bei 7780 Franken liegen, betragen sie bei der Bernischen Pensionskasse nur 236 Franken.
Diese Unterschiede werfen Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf die Transparenz und Effizienz der Vermögensverwaltung. Die Versicherten könnten durch solche Vergleiche mehr Druck auf die Kassen ausüben, um die Verwaltungskosten zu senken und somit mehr Geld in die Renten fliessen zu lassen.
Grosse Spannweite der Kosten
Die Verwaltungskosten variieren stark, was laut Edith Siegenthaler von Travailsuisse problematisch ist. Bei einigen Pensionskassen fliesst extrem viel Geld in die Verwaltung, das eigentlich für die Renten der Versicherten verwendet werden sollte. Laut einer Berechnung des ehemaligen Preisüberwachers Rudolf Strahm gibt die Branche insgesamt 8,6 Milliarden Franken jährlich für die Verwaltung aus, wobei 80 Prozent dieser Kosten auf die Vermögensverwaltung im Finanzsektor entfallen.
Leistung und Kosten: Was ist entscheidend?
Nico Fiore vom Pensionskassenverband Inter-Pension betont, dass die reine Betrachtung der Verwaltungskosten zu kurz greift. Wichtiger sei die Performance der Pensionskassen, da höhere Kosten durch entsprechende Anlagegewinne gerechtfertigt werden könnten. Eine Studie der ZKB-Tochter Swisscanto unterstützt diese Sichtweise, da sie zeigt, dass Pensionskassen mit besseren Anlageergebnissen oft auch höhere Verwaltungskosten haben.
Schlussfolgerungen und Ausblick
Die Diskussion um die Verwaltungskosten der Pensionskassen dürfte im Kontext der bevorstehenden Abstimmung zur BVG-Reform weiter an Fahrt gewinnen. Transparenz und Kostenbewusstsein sind zentrale Themen, die in der politischen und öffentlichen Debatte eine wichtige Rolle spielen werden.