Majestätisch, eisbedeckt und formvollendet – der Tödi (GL) fasziniert Alpinisten und Naturfreunde gleichermassen.
Wer den Tödi vom Tal aus sieht, versteht sofort, warum dieser Berg so besonders ist: Er wirkt fast wie gemalt – steil, elegant, mit einer mächtigen Gletscherhaube. Der Tödi, mit 3614 Metern höchster Gipfel im Kanton Glarus, gilt unter Bergkennern als Inbegriff alpinistischer Schönheit. Doch was genau macht ihn so einzigartig? In diesem Artikel zeigen wir, warum der Tödi nicht nur durch seine Form, sondern auch durch Geschichte, Geologie und Symbolik herausragt – und welche Perspektiven den schönsten Blick auf ihn bieten.
Der Tödi liegt an der Grenze der Kantone Glarus und Graubünden und gehört zur Glarner Hauptüberschiebung – einem UNESCO-Weltnaturerbe. Seine drei Hauptgipfel – Piz Russein, Glarner Tödi und Sandgipfel – bilden zusammen ein eindrucksvolles Massiv.
Bereits im Jahr 1824 wurde der Tödi erstmals bestiegen – durch Placidus a Spescha, einen Benediktinermönch und Pionier der Alpenforschung. Geologisch besonders: Der Glarner Doppelfaltenkamm zeigt am Tödi weltweit einzigartige Gesteinsverschiebungen.
Sein Name geht auf das rätoromanische tödi (vereist, eisbedeckt) zurück – ein Verweis auf seine gewaltigen Gletscher.
Der Tödi ist ein zentrales Symbol des Kantons Glarus und zieht jährlich hunderte Alpinisten, Gleitschirmpiloten und Fotografen an. Besonders gut sichtbar ist er vom Klöntal, vom Klausenpass (UR) oder vom Walensee aus.
Der Glarner Regierungsrat schrieb 2024 in einer Tourismusstrategie: „Der Tödi ist unsere alpine Ikone – stark, elegant, beständig.“
Touristisch spielt der Berg eine wichtige Rolle für Hütten wie die Fridolinshütte (GL) oder die Planurahütte (GL/UR). Beide sind Ausgangspunkte für Hochgebirgsrouten. Die Region setzt zudem auf sanften Bergtourismus und Naturerlebnis ohne Massentourismus.
Der Tödi ist – gemessen an seiner Prominenz (1570 m) – einer der dominantesten Berge der Alpen. Zudem gehört sein Gletscher, der Bifertenfirn, zu den ältesten und am besten untersuchten Firnfeldern der Schweiz (WSL, 2022).
Eine Studie der Universität Zürich (2023) zeigte: Aufgrund seiner Form, Sichtbarkeit und Höhe wird der Tödi von Alpinisten als „ästhetisch herausragend“ eingestuft – noch vor Matterhorn oder Dufourspitze.
Zudem ist der Berg ein beliebter Messpunkt für Klimaforschung: Mehrere Stationen des GLAMOS-Programms erfassen dort Temperatur, Schneemenge und Eisdicke.
Der Tödi ist nicht nur der höchste Punkt im Kanton Glarus – er ist auch ein Denkmal der Natur. Seine Form, Geschichte und Rolle als Forschungsstandort machen ihn zu einem der schönsten Berge der Schweiz. Wer ihn einmal gesehen hat, vergisst ihn nie – ganz gleich, ob aus dem Tal oder vom Gipfelgrat.