Organisierte Kriminalität versucht, Foggia Calcio zu kontrollieren – Justiz greift mit umfangreichen Massnahmen durch
Nach Ermittlungen der Anti-Mafia-Staatsanwaltschaft Bari wurde gegen Foggia Calcio 1920 die gerichtliche Verwaltung angeordnet. Vier Personen wurden wegen versuchter Erpressung festgenommen, 52 DASPOs gegen Kriminelle verhängt.
Die Ereignisse rund um Foggia Calcio 1920 zeigen, wie organisierte Kriminalität versucht, Einfluss auf den Profifussball zu nehmen. Nach einer Serie von Einschüchterungen und Gewaltaktionen gegen Verantwortliche des Vereins reagierten Justiz und Polizei mit drastischen Massnahmen. Die gerichtliche Verwaltung des Klubs wurde angeordnet, um den Einfluss krimineller Gruppen zu unterbinden. Dieser Bericht gibt einen Überblick über die Hintergründe, die aktuellen Entwicklungen und die Bedeutung für den Sport und die Gesellschaft.
Foggia Calcio 1920 ist ein Traditionsverein mit regionaler Bedeutung in Apulien, der in der Vergangenheit immer wieder Ziel krimineller Machenschaften war. Organisierte Gruppen, insbesondere die „Società Foggiana“, sind bekannt für ihre Einflussnahme auf lokale Strukturen. Das Ziel der jüngsten Erpressungskampagne war es, den Vereinspräsidenten zum Rücktritt zu zwingen und die Kontrolle über wichtige Bereiche wie Sponsoring, Stadionzugänge und Personalentscheidungen an die kriminellen Gruppen zu übergeben. Die Mafia-Strukturen setzen dabei auf Einschüchterung und Gewalt, um ihre Ziele durchzusetzen.
Laut ANSA.it wurden im Zuge der Ermittlungen vier Tatverdächtige festgenommen, die versucht haben, den Präsidenten von Foggia Calcio zu erpressen. Gleichzeitig wurden 52 DASPOs – Vereinsverbote – gegen kriminelle Mitglieder aus der Provinz wegen organisierter Kriminalität und Drogendelikten verhängt. Die Angriffe begannen im Juni 2023 mit Gewehrschüssen auf das Auto des damaligen Kapitäns und gipfelten in der Entdeckung eines Sprengsatzes nahe dem Fahrzeug des damaligen Vizepräsidenten. Zwei weitere Brandanschläge konnten verhindert werden.
Die Ermittlungen enthüllten, dass die kriminellen Aktivitäten von einer „Batterie“ der „Società Foggiana“ gesteuert wurden, einer bekannten Mafia-Gruppe in der Region. Mithilfe von Abhörmassnahmen, Durchsuchungen und der Beschlagnahmung von Beweismaterial konnte die gesamte Einschüchterungskampagne einer einzigen Organisation zugeordnet werden. Selbst ein minderjähriger Täter wurde identifiziert, der an einem Brandanschlag beteiligt war. Diese Entwicklung zeigt, wie tief die Mafia in den lokalen Sport eindringen will und welche Mittel sie dabei einsetzt.
Für die Vereinsführung und die Fans von Foggia Calcio bedeuten diese Ereignisse eine Belastung, die weit über den Sport hinausgeht. Die ständige Bedrohung und Gewalt erschweren die Arbeit im Verein und beeinträchtigen die Atmosphäre im Umfeld des Fussballs. Die gerichtliche Verwaltung und die umfassenden Sicherheitsmassnahmen sollen den Verein schützen und den Fans eine sichere Umgebung bieten.
Die Massnahmen gegen die kriminellen Netzwerke rund um Foggia Calcio sind ein wichtiges Signal im Kampf gegen Mafiaeinfluss im Sport. Die konsequente Justizarbeit und die Unterstützung durch Polizei und Behörden sind entscheidend, um die Integrität des Vereins und des Fussballs in der Region zu sichern. Der Fall Foggia Calcio unterstreicht die Notwendigkeit eines entschlossenen Handelns gegen organisierte Kriminalität im Sport.
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