Mit nur 12 Einwohnern ist Zumdorf UR im Kanton Uri das offiziell kleinste Dorf der Schweiz.
In einer Zeit, in der Urbanisierung und Bevölkerungswachstum dominieren, wirkt Zumdorf UR fast wie ein Relikt aus einer anderen Epoche. Das winzige Dorf in der Gemeinde Hospental UR im Kanton Uri fasziniert durch seine Abgeschiedenheit, seine Geschichte – und seine Grösse, oder besser: ihre Abwesenheit. Ein Blick auf ein Dorf, das sich seiner Eigenart treu geblieben ist.
Zumdorf UR liegt auf rund 1’800 Metern Höhe auf dem Weg zum Furka. Einst ein wichtiger Rastplatz auf dem Säumerpfad über den Pass, hat das Dorf eine lange Geschichte – obwohl es heute nur noch aus wenigen Häusern besteht. Bereits im Mittelalter war Zumdorf UR besiedelt und galt als strategisch bedeutsam für den Transitverkehr.
Heute zählt Zumdorf UR offiziell nur noch 12 ständige Einwohner*innen. Touristisch ist das Dorf eher ein Geheimtipp, auch wenn Wandernde und Gotthard UR-Passfahrer gelegentlich Halt machen. Es gibt keine Läden, kaum Infrastruktur – aber dafür Stille, Weite und eine intakte Natur. Der Weiler gehört zur Gemeinde Hospental UR und ist mit dem Auto oder zu Fuss erreichbar – im Winter allerdings nur mit Einschränkungen.
Trotz seiner Grösse besitzt Zumdorf UR eine eigene kleine Kapelle, die dem Heiligen Antonius gewidmet ist. Das Dorf wurde mehrfach als Filmkulisse genutzt und gilt unter Fotograf*innen als Geheimtipp. In einem der Gebäude war bis 2022 ein kleines Gasthaus untergebracht – seither steht es leer. Die Lage zwischen Andermatt UR und dem Gotthard UR verleiht dem Dorf auch geografische Symbolkraft.
Zumdorf UR ist mehr als nur ein Punkt auf der Landkarte – es ist ein Stück Schweiz in seiner ursprünglichsten Form. In einer Welt, die immer schneller wird, zeigt dieses kleine Dorf, wie entschleunigend Einfachheit sein kann. Wer das Kleinste sucht, findet in Zumdorf UR etwas Grosses: Stille, Geschichte und Seele.
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