Luxus-Dealer und Bitcoin-Betrüger: Wenn Gymnasiasten kriminell werden


Jugendlicher mit Laptop bei Bitcoin-Transaktion

Jugendliche im Gymnasium mit Rolex am Handgelenk und Krypto-Wallets auf dem Smartphone: Neue Täterprofile fordern Polizei und Gesellschaft heraus

Der stille Aufstieg krimineller Karrieren

In wohlhabenden Vororten, wo Gymnasiasten sonst mit guten Noten und Sportkarrieren Schlagzeilen machen, entwickelt sich eine neue Schattenwelt. Jugendliche handeln mit gefälschten Luxuswaren, Drogen und betreiben Bitcoin-Betrug – unbemerkt von Lehrpersonen und Eltern.

Ein 17-jähriger Zürcher Gymnasiast verkaufte gefälschte Designerjacken über Telegram und bezahlte seine Luxusuhren in Bitcoin. Laut Kantonspolizei Zürich häufen sich solche Fälle: „Wir beobachten eine neue Dynamik unter Jugendlichen mit hoher digitaler Kompetenz.“

Krypto-Währungen als kriminelles Schlupfloch

Anonyme Krypto-Konten erschweren den Behörden die Rückverfolgung. Jugendliche nutzen Plattformen wie Binance oder Peer-to-Peer-Tauschbörsen, um Geldwäsche zu betreiben. „Sie wissen genau, wie sie sich im digitalen Raum tarnen können“, so ein Ermittler.

Ein Schüler aus Basel manipulierte Online-Shops mit geklauten Kreditkartendaten und transferierte seine Gewinne in Bitcoin. Die Transaktionen verliefen verschlüsselt und anonymisiert – ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Cybercrime-Abteilung.

Soziale Medien als Marktplatz

TikTok, Snapchat und Instagram dienen nicht nur der Selbstdarstellung, sondern als Werbefläche. „Limited Edition“-Sneaker und Rolex-Imitate werden mit Hashtags wie #LuxuryDealer oder #CryptoKids beworben. Jugendliche folgen Influencern, die Reichtum inszenieren und illegale Methoden verharmlosen.

Schule als blinder Fleck

Schulen erkennen die Gefahr kaum. Präventionsangebote hinken der Realität hinterher. Ein Gymnasiallehrer aus Luzern sagt: „Wir sind nicht ausgebildet, solche Aktivitäten zu erkennen, geschweige denn zu unterbinden.“

Die Polizei fordert eine stärkere Sensibilisierung: „Wir müssen mit Schulen, Eltern und Jugendämtern enger zusammenarbeiten“, so die Jugendsektion der Stadtpolizei Bern.

Prävention und Aufklärung dringend nötig

Eltern, Lehrpersonen und Polizei stehen in der Verantwortung, Medienkompetenz zu fördern und aufzuklären. Ohne gezielte Prävention droht eine neue Generation digitaler Straftäter.

Ein Projekt der Hochschule Luzern setzt genau dort an: Mit Workshops zum Thema „Digitale Ethik“ sollen Jugendliche frühzeitig sensibilisiert werden. Solche Programme sollten flächendeckend etabliert werden.

Fazit

Die neue Jugendkriminalität ist hochdigital, gut vernetzt und schwer durchschaubar. Schulen, Eltern und Behörden müssen gemeinsam handeln, um dem Trend wirksam zu begegnen.

Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal

Die mobile Version verlassen