Tragischer Tod in Lakrishta(XK) – psychische Gewalt als Auslöser?


Wohnblock in Lakrishta, aus dem das Opfer stürzte.

Eine junge Frau stürzt in den Tod – Ermittlungen deuten auf eine fatale Beziehung hin.

Ein erschütternder Vorfall erschüttert die Hauptstadt Pristina, Kosovo (XK): Eine 26-jährige Frau verliert ihr Leben nach einem Sturz aus dem siebten Stock. Was zunächst wie ein tragischer Unfall erschien, entpuppt sich nun als mögliches Ergebnis psychischer Gewalt durch den eigenen Partner. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren – und der Fall bewegt die Öffentlichkeit.

Gewalt in Beziehungen bleibt oft im Verborgenen. Psychischer Druck, emotionale Manipulation und soziale Isolation sind schwer nachweisbar – und doch allgegenwärtig. In vielen Ländern Südosteuropas wird das Thema häuslicher Gewalt noch immer tabuisiert, Betroffene erhalten wenig Schutz. Der jüngste Fall aus Lakrishta wirft ein grelles Licht auf eine Realität, die viele lieber verdrängen würden.

Am 11. April 2025 verlor Xheneta Ejupi, 26, in Pristina-Lakrishta (XK) ihr Leben durch einen Sturz aus grosser Höhe. Nach ersten Ermittlungen geht die Polizei nicht mehr von einem Unfall aus. Vielmehr steht ihr Freund, der 30-jährige Valmir Sheqiri, unter Verdacht, sie in den Tod getrieben zu haben. Der Mann wurde festgenommen – ihm wird Anstiftung zum Selbstmord vorgeworfen. Laut Quellen soll die junge Frau über längere Zeit psychischem Druck ausgesetzt gewesen sein. Ermittler, Forensiker und Staatsanwaltschaft arbeiten fieberhaft an der Rekonstruktion der Geschehnisse.

Laut Statistik der kosovarischen Polizei gab es im vergangenen Jahr über 2’000 registrierte Fälle häuslicher Gewalt – die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Experten weisen darauf hin, dass psychische Gewalt häufig der Anfang einer Eskalationsspirale ist. Betroffene ziehen sich zurück, isolieren sich – und bleiben oft ohne Hilfe. Der Fall Xheneta wirft daher auch die Frage auf: Wie viele junge Frauen kämpfen im Stillen – und verlieren?

„Sie hat so oft gesagt, dass sie keine Kraft mehr hat. Aber wir dachten, sie übertreibt …“ – eine Freundin von Xheneta, fassungslos und wütend zugleich. Die junge Frau, die zur Miete lebte, galt als zurückhaltend, aber freundlich. Nachbarn berichten von nächtlichem Streit, von Weinen, von Hilferufen, die niemand ernst nahm. Am Freitag starb sie. Heute wird sie beerdigt – um 18 Uhr. Ihr Tod hinterlässt viele Fragen und tiefe Trauer.

Der Tod von Xheneta Ejupi ist mehr als ein tragisches Einzelschicksal. Er steht exemplarisch für ein gesellschaftliches Problem, das zu lange ignoriert wurde. Der Fall muss Konsequenzen haben – nicht nur strafrechtlich, sondern auch gesellschaftlich. Es braucht mehr Schutz, mehr Aufklärung, mehr Zuhören. Wer Hilfe braucht, darf nicht mehr schweigen müssen. Kommentare, Erfahrungen und Gedanken sind willkommen – denn kein Mensch soll unsichtbar leiden.

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