Schnelles Handeln schützt vor Schaden: Die wichtigsten Schritte bei Kartenverlust
Der Schreck ist gross: Die Kreditkarte ist weg – ob gestohlen, verlegt oder verloren. In solchen Momenten zählt jede Minute, denn Missbrauch durch Dritte kann teuer werden. Doch keine Panik: Mit der richtigen Vorgehensweise kannst du das Risiko minimieren und im Ernstfall sogar dein Geld zurückholen. Hier erfährst du, welche Massnahmen du sofort ergreifen solltest und was du später noch beachten musst.
Der wichtigste Schritt: Lass deine Karte unverzüglich sperren. Das geht rund um die Uhr über:
- Sperr-Hotline Schweiz: 0800 40 40 40 (gebührenfrei)
- International: +41 58 958 83 83 (z. B. bei Verlust im Ausland)
- Oder direkt bei deiner Bank/Kreditkartenfirma (z. B. UBS, Raiffeisen, Swisscard, Viseca)
Je schneller du reagierst, desto besser schützt du dich vor unbefugten Transaktionen. Viele Anbieter übernehmen nur dann die Haftung, wenn die Sperrung zeitnah erfolgt ist.
Hast du bereits Abbuchungen entdeckt, die du nicht veranlasst hast? Melde sie umgehend:
- Transaktionsliste kontrollieren (z. B. via App oder E-Banking)
- Unregelmässigkeiten dokumentieren (Screenshots, Notizen, Datum/Uhrzeit)
- Kundenservice informieren (je nach Anbieter innerhalb 30–60 Tagen)
Viele Kreditinstitute bieten einen Käuferschutz oder eine Rückbuchung bei betrügerischen Zahlungen an.
Bei Diebstahl ist es sinnvoll, Anzeige bei der Polizei zu erstatten – insbesondere dann, wenn weitere persönliche Dokumente betroffen sind (z. B. ID, Führerausweis). Die Anzeige kann auch bei der Bank als Nachweis für eine Missbrauchsmeldung dienen.
Nach der Sperrung kannst du bei deiner Bank eine neue Karte bestellen. Dabei wird:
- Eine neue Kartennummer vergeben
- Die alte Karte endgültig deaktiviert
- Gegebenenfalls auch PIN und Online-Zugang erneuert
Die Lieferung erfolgt in der Regel innerhalb weniger Werktage.
Wenn du mit der alten Karte regelmässige Zahlungen (z. B. Netflix, Spotify, Mobilabo) getätigt hast, müssen diese neu eingerichtet werden. Prüfe deine Kontoübersicht:
- Welche Dienste waren mit der alten Karte verbunden?
- Wo musst du deine Zahlungsdaten aktualisieren?
- Gibt es unberechtigte Verlängerungen oder offene Forderungen?
- Passwörter ändern: Besonders bei Online-Shops, Banking, Wallets oder Accounts, die mit der Karte verknüpft sind
- Bonitätsprüfung anfordern: Z. B. über CRIF oder Moneyhouse – so erkennst du unberechtigte Kreditanfragen
- Mail- und SMS-Benachrichtigungen aktivieren, um künftige Transaktionen sofort zu überwachen
In der Schweiz haftest du grundsätzlich nicht für Schäden, die nach rechtzeitiger Sperrung auftreten. Voraussetzung ist:
- Du hast sorgfältig mit der Karte umgegangen (kein PIN auf der Karte notiert etc.)
- Die Sperrung erfolgte ohne schuldhaftes Zögern
Vor der Sperrung können gewisse Eigenanteile gelten. Manche Banken verlangen z. B. bis zu 100 Franken Selbstbehalt, ausser es liegt grobe Fahrlässigkeit vor.
- Karte nie unbeaufsichtigt lassen (z. B. im Auto oder im Restaurant)
- PIN niemals notieren oder weitergeben
- Kartenbeleg aufbewahren und regelmässig prüfen
- Limit für kontaktloses Bezahlen anpassen (bei der Bank möglich)
- Bei Reisen: Karte nur im Handgepäck mitführen, nie im aufgegebenen Koffer
Der Verlust der Kreditkarte ist unangenehm, aber kein Grund zur Panik. Wer zügig handelt, kann grösseren Schaden vermeiden – und in vielen Fällen sogar alles zurückbekommen. Mit den richtigen Schritten und einem wachsamen Blick auf die Kontobewegungen bist du auf der sicheren Seite. Und mit ein paar einfachen Vorsichtsmassnahmen kannst du das Risiko künftig deutlich reduzieren.
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