Jan Dorthe schiesst Fribourg-Gottéron in der zweiten Verlängerung zum Sieg gegen Lausanne – eine emotionale Heldenreise.
Kitschiger hätte sich das kein Drehbuchschreiber ausdenken können: Ausgerechnet Jan Dorthe, einst Fan auf den Rängen der Eishalle St-Léonard, erzielte das entscheidende Tor zum 3:2-Sieg in der zweiten Verlängerung gegen Lausanne. Fribourg-Gottéron sichert sich damit drei Matchpucks auf dem Weg ins Playoff-Finale.
Dorthe erinnert sich nach dem Spiel an ein legendäres Overtime-Tor von Killian Mottet, das er damals live miterlebt hatte. Vor drei Jahren sei es gewesen, „und es war so laut in der Halle“, schilderte der 19-Jährige. Auch diesmal half ihm der ohrenbetäubende Jubel der Fans – denn seinen Treffer hatte er selbst zunächst gar nicht gesehen.
Der Jüngste wird zum Helden
Jan Dorthe steht sinnbildlich für die beeindruckende Widerstandskraft der Freiburger. Nach einem miserablen Saisonstart kämpfte sich das Team eindrucksvoll zurück. Verletzungsausfälle wie jene von Jacob de la Rose und Lucas Wallmark? Wurden durch neue Helden kompensiert. Captain Julien Sprunger fasst es treffend zusammen: „Jeden Abend findet sich jemand Neues, der das Kostüm des Helden anzieht.“
Sprunger selbst glänzte mit seinem 400. NLA-Goal und einem herausragenden Sololauf. Während der 20 Jahre jüngere Dorthe erst durch Verletzungen seiner Teamkollegen zu mehr Eiszeit kam, nutzte er seine Chance auf eindrückliche Weise.
Zusammenhalt als Schlüssel zum Erfolg
Trainer Lars Leuenberger, der nach der Saison als Assistent von Roger Rönnberg tätig sein wird, sieht in der schwierigen Anfangszeit den Ursprung für den heutigen Zusammenhalt: „Eine Mannschaft, die nicht zusammenhält, schafft nicht, was wir geschafft haben“, sagte er laut La Liberté. Selbst nach dem bitteren Ausgleich Lausannes wenige Sekunden vor Spielende liess sich sein Team nicht entmutigen. „So ist das Leben. Es gibt keinen Grund zu weinen“, motivierte Leuenberger in der Pause.
Blick nach vorne
Sprunger mahnt zur Vorsicht: Gegen Bern führte Fribourg einst ebenfalls 3:1 und musste dennoch ein siebtes Spiel bestreiten. „Wir dürfen nicht an das Finale denken, sondern einfach genauso weiterspielen“, so der Captain. Die Geschichte dieses Teams ist noch nicht zu Ende geschrieben – und vielleicht wartet schon der nächste Held auf seinen grossen Moment.
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