DFB bleibt bei Russland-Sanktionen: Keine Rückkehr auf UEFA-Ebene

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Dienstag, 1. April 2025 , , , ,

DFB-Präsident Bernd Neuendorf Foto: © IMAGO/Malte Ossowski / SVEN SIMON

DFB-Präsident Bernd Neuendorf spricht sich deutlich gegen eine Rückkehr russischer Teams in den internationalen Fussball aus. Während UEFA-Präsident Aleksandar Čeferin einen anderen Weg vorschlägt, bleibt der DFB bei seiner klaren Haltung: Solange der Krieg in der Ukraine andauert, bleibt der Bann bestehen.

Deutliche Worte vor dem UEFA-Kongress in Belgrad
Im Vorfeld des UEFA-Kongresses in Belgrad hat sich DFB-Präsident Bernd Neuendorf eindeutig positioniert: Eine Rückkehr russischer Teams in den internationalen Fussball kommt für ihn derzeit nicht infrage. „Fakt ist, dass sich an der Ausgangslage, die zur Suspendierung geführt hat, leider nichts geändert hat“, sagte Neuendorf. Russland führe seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine weiterhin unvermindert fort – für den DFB sind Gespräche über eine Rücknahme der Sanktionen daher derzeit verfrüht.

UEFA diskutiert hinter den Kulissen
Obwohl das Thema Russland offiziell nicht auf der Agenda des UEFA-Kongresses steht, wird erwartet, dass es bei den Sitzungen am Mittwoch und Donnerstag dennoch besprochen wird. Zuletzt wurde in der UEFA über eine mögliche Rückkehr russischer Mannschaften hinter verschlossenen Türen diskutiert – zumindest in Ansätzen, etwa im Kontext der Bemühungen um einen Waffenstillstand. Prominente Stimmen, die sich offen für eine Rücknahme des Ausschlusses aussprechen, gibt es jedoch bisher nicht.

Neuendorf: „Die Lage muss sich substantiell verändern“
Neuendorf betonte, dass der DFB eine klare Haltung vertrete. „Insofern erübrigen sich derzeit Debatten über eine generelle Aufhebung der Sanktionen. Die Lage muss sich zunächst substantiell verändern“, sagte er. Eine Rückkehr russischer Teams ohne klare politische Veränderungen sei aus Sicht des DFB nicht vertretbar.

Čeferin plädiert für Differenzierung im Jugendbereich
UEFA-Präsident Aleksandar Čeferin hingegen vertritt eine differenziertere Ansicht – zumindest im Hinblick auf russische Jugendmannschaften. Er hatte sich mehrfach kritisch über deren Ausschluss geäussert. In einem Interview mit dem slowenischen Magazin Delo argumentierte Čeferin, dass Kinder nicht verantwortlich gemacht werden dürften: „Sie nehmen nicht an Wahlen teil, sie unterstützen keine Autoritäten – sie sind minderjährig.“

Čeferin sieht im Jugendfussball eine Möglichkeit, Brücken zwischen Kulturen zu bauen: „Sobald ein russisches Kind nach Slowenien kommt und dort herzlich aufgenommen wird, erkennt es, dass wir keine Feinde sind.“ Damit wolle man ein Zeichen für den Frieden setzen, auch wenn die politischen Realitäten auf hoher Ebene derzeit kaum Spielraum lassen.

Bann durch UEFA und FIFA weiterhin in Kraft
Seit Beginn des Angriffskriegs im Februar 2022 sind russische Mannschaften auf sämtlichen Ebenen von UEFA- und FIFA-Wettbewerben ausgeschlossen. Das betrifft sowohl Nationalteams als auch Vereinsmannschaften. Auch in der bevorstehenden Qualifikation zur Fussball-WM 2026 bleibt Russland gesperrt.

Fazit: Fussball bleibt politisch
Der Fall Russland zeigt erneut, wie stark der Fussball mit politischen Fragen verwoben ist. Während der DFB auf konsequente Sanktionen setzt, versucht UEFA-Boss Čeferin, zumindest auf der Jugendebene humanitäre und integrative Ansätze zu verfolgen. Doch solange der Krieg in der Ukraine anhält, bleibt der internationale Fussball ein Spiegelbild geopolitischer Realitäten – und der Ausschluss russischer Teams ein Symbol dafür.

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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