Wo bleibt mehr Netto vom Brutto? Die Sozialabgaben im Ländervergleich
Deutschland: Rekordhoch bei Sozialabgaben
Die Sozialabgaben in Deutschland haben 2025 ein neues Rekordhoch erreicht. Beschäftigte müssen deutlich mehr in die Sozialkassen einzahlen – besonders betroffen sind Gutverdienende und Singles mit mittlerem Einkommen. Die gesamte Sozialabgabenquote kann bis zu 42,5 % betragen – Arbeitnehmer tragen davon rund 21 % direkt.
Zusammensetzung der Sozialabgaben (2025):
- Krankenversicherung: 14,6 % + Ø 2,9 % Zusatzbeitrag
- Rentenversicherung: 18,6 %
- Pflegeversicherung: 3,6 % (Kinderlose: 4,2 %)
- Arbeitslosenversicherung: 2,6 %
Österreich: Deutliche Erhöhungen durch automatische Anpassung
Auch in Österreich steigen die Sozialbeiträge 2025. Die Abgabenlast liegt bei rund 39,75 %, wovon rund 18,07 % direkt auf Arbeitnehmer entfallen.
Beitragssätze im Überblick:
- Krankenversicherung: 7,65 %
- Pensionsversicherung: 22,80 % (10,25 % Arbeitnehmeranteil)
- Arbeitslosenversicherung: 5,90 %
- Weitere Abgaben: 0,75–1,10 % (z. B. AK-Umlage, Wohnbauförderung)
Schweiz: Geringe Abgaben – hohe Eigenverantwortung
In der Schweiz bleiben die Beitragssätze stabil. Die direkte Abgabenlast liegt bei nur 6,4 % (Arbeitnehmeranteil) – allerdings mit erheblichen privaten Zusatzkosten.
Kernbeiträge (Arbeitnehmer):
- AHV: 4,35 %
- IV: 0,7 %
- EO: 0,25 %
- ALV: 1,1 %
Zusätzliche Kosten:
- Krankenversicherung: Ø 378 CHF (396 €) pro Monat
- Pflegekosten: keine gesetzliche Pflegeversicherung
- Pensionskasse: je nach Alter 7–18 % (teilweise Arbeitgeberanteil)
Fazit: Wo bleibt am meisten Netto vom Brutto?
Bereich | Deutschland (ArbN) | Österreich (ArbN) | Schweiz (ArbN) |
---|---|---|---|
Krankenversicherung | ca. 7,3 %* | 3,87 % | privat (nicht enthalten) |
Renten-/Pensionsversicherung | 9,3 % | 10,25 % | 5,05 % (AHV + IV) |
Arbeitslosenversicherung | 1,3 % | 2,95 % | 1,1 % |
Pflegeversicherung | 2,0–2,6 % | – | – |
Gesamt | 20,9–21,4 % | 18,1 % | 6,4 % (+ Zusatzkosten) |
*Durchschnittswerte inkl. Zusatzbeitrag. Pflegeversicherung variiert.
Tipp: Wer jung, gesund und gutverdienend ist, fährt in der Schweiz besser – wer Sicherheit sucht, ist in Deutschland besser abgesichert.
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