Gemeinde Glarus Süd stellt 6,5 Meter hohen Schutzdamm fertig – Arbeiten bis Ende 2025 geplant
In Schwanden GL ist der Bau eines 6,5 Meter hohen Erdrutsch-Schutzdamms abgeschlossen worden. Die Gemeinde Glarus Süd errichtete die Anlage, um die verbliebenen Häuser im ehemaligen Wohnquartier an der Herrenstrasse vor weiteren Murgängen zu schützen. Im Sommer 2023 hatten zwei massive Erdrutsche rund 30’000 Kubikmeter Material ins Tal befördert – 46 Personen verloren damals ihr Zuhause.
Damm schützt vor weiteren 60’000 Kubikmetern Schlamm
Laut Angaben der Gemeinde ist der Hang oberhalb des Quartiers nach wie vor instabil. Weitere 60’000 Kubikmeter Schlamm könnten in Bewegung geraten. Der nun errichtete Damm soll für ein 100-jährliches Naturereignis ausgelegt sein und ein «tragbares Risiko» gewährleisten.
Bauarbeiten gehen weiter – neue Strasse und Werkleitungen nötig
Trotz Fertigstellung des Damms sind die Arbeiten im Gebiet Herrenstrasse noch nicht abgeschlossen. Bis Ende 2025 sollen die zerstörte Strasse und sämtliche Werkleitungen neu verlegt werden. Die Umgebungsarbeiten rund um den Damm sollen bis Jahresende 2025 abgeschlossen sein.
Zugang via Notbrücke wird zurückgebaut
Die Schweizer Armee hatte nach dem Unwetter 2023 eine Notbrücke über den Sernf errichtet. Diese wird laut Gemeindeangaben bis Anfang April 2025 zurückgebaut. Die Erreichbarkeit des Quartiers bleibt über die Plattenaustrasse gewährleistet.
Letzte Hürde: Erschliessung ins Niederental
Eine besondere Herausforderung stellt die zerstörte Zugangsstrasse ins Niederental dar. Die Gemeinde plant, das Projekt für eine neue Erschliessung im Juni an der Gemeindeversammlung vorzulegen. Gleichzeitig engagiert sich ein neu gegründeter Quartierverein zusammen mit der Ostschweizer Fachhochschule in einem Wettbewerb zur Neugestaltung der zerstörten Siedlung.
Eines der teuersten Unwetter-Ereignisse der Schweiz
Die Schadenssumme des Unwetters in Schwanden GL beläuft sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Die Bruttokosten für die Gemeinde Glarus Süd liegen derzeit bei rund 18 Millionen Franken – ohne die geplante neue Erschliessungsstrasse.
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