Pariser Bevölkerung sagt deutlich Ja zu 500 autofreien Strassen
Die Pariser Bevölkerung hat am Sonntagabend mit klarer Mehrheit für ein ehrgeiziges Projekt zur Begrünung der Stadt gestimmt. Insgesamt 66 Prozent der Stimmberechtigten sprachen sich für die Umwandlung von 500 Strassen in autofreie Gartenstrassen („rues-jardin“) aus. Dieses ambitionierte Projekt der sozialistischen Bürgermeisterin Anne Hidalgo sieht vor, dass jedes Quartier mindestens sechs solcher begrünten Strassen erhält und somit kein Bewohner weiter als 300 Meter von einer grünen Oase entfernt lebt.
Durch die Umsetzung dieser Initiative könnten bis zu 10’000 Parkplätze wegfallen. Bereits heute sind 220 der rund 6000 Strassen in Paris autofrei. Mit dem neuen Vorhaben steigt die Zahl begrünter Strassen auf über 700. Die Strassen sollen künftig neben Rad- und Fusswegen auch Platz für Grünanlagen, Spielplätze und Bistroterrassen bieten.
Die Opposition kritisierte das Projekt allerdings scharf. Aurélien Véron von der konservativen Partei „Changer Paris“ sprach von einer „Maskerade“, da die betroffenen Strassen noch nicht konkret benannt wurden. Die Folgen für den Verkehr sowie die Belastung der Anwohner durch nächtlichen Lärm auf Bistroterrassen seien noch nicht abschätzbar.
Anne Hidalgo verfolgt seit ihrer ersten Wahl 2014 konsequent das Ziel, den Autoverkehr aus Paris zurückzudrängen. Sie hat bereits Schnellstrassen an der Seine in Flanierzonen umgewandelt und historische Verkehrsachsen wie die Rue de Rivoli autofrei gestaltet. Bis 2030 sollen Benzin- und Dieselfahrzeuge vollständig aus Paris verschwinden.
Mit diesem Ergebnis setzt Paris erneut ein Zeichen für nachhaltige Stadtentwicklung und Umweltschutz. Die Umsetzung der Massnahmen dürfte die Lebensqualität in der französischen Hauptstadt deutlich erhöhen, auch wenn Herausforderungen für Verkehr und Wirtschaft bestehen bleiben.
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