Der verheerende Zyklon «Chido» hat Mayotte schwer getroffen. Tausende Menschen kämpfen mit Hunger, Krankheiten und fehlender Versorgung. Die Hilfsmaßnahmen laufen, doch die Lage bleibt kritisch.
Tote, Verletzte und massive Zerstörung
Drei Tage nach dem verheerenden Zyklon «Chido» kämpft das französische Überseegebiet Mayotte mit den Folgen der Katastrophe. Nach offiziellen Angaben starben mindestens 22 Menschen, mehr als 1400 Personen wurden verletzt – viele davon schwer. Die Behörden gehen jedoch davon aus, dass die endgültige Zahl der Opfer noch deutlich höher ausfallen könnte. In vielen Regionen suchen Rettungskräfte immer noch nach Überlebenden in den Trümmern der zerstörten Siedlungen.
Hunger und Krankheiten breiten sich aus
Die Zerstörung auf Mayotte ist immens: 70 Prozent der Bevölkerung sind stark betroffen. Die Behörden verteilen nun erste Hilfsgüter wie Wasser und Lebensmittel, die per Militärflugzeugen aus Frankreich und der Nachbarinsel La Réunion eingeflogen wurden. Bürgermeister Ambdilwahedou Soumaila erklärte, dass die Versorgung mit Trinkwasser und Nahrung derzeit höchste Priorität habe. Dennoch sind viele Menschen aufgrund von Stromausfällen und Kommunikationsproblemen von der Hilfe abgeschnitten.
Gesundheitsversorgung am Limit
Das Hauptspital von Mayotte ist stark beschädigt und nur eingeschränkt funktionsfähig. Ein provisorisches Feldlazarett soll bis Donnerstag aufgebaut werden, um die medizinische Versorgung zu gewährleisten. Die französische Regierung plant, bis Mitte der Woche 50 Prozent der Wasserversorgung wiederherzustellen.
Ausgangssperre und Sicherheitsprobleme
Zusätzlich zur humanitären Notlage verschärft sich die Sicherheitslage. Um Plünderungen und kriminelle Aktivitäten einzudämmen, gilt ab sofort eine nächtliche Ausgangssperre von 22 bis 4 Uhr. «Einige nutzen die Notlage schamlos aus», beklagte der Bürgermeister von Mamoudzou.
Mayotte – das ärmste Überseegebiet Frankreichs
Der Zyklon hat das ohnehin ärmste französische Überseegebiet hart getroffen. Viele der zerstörten Siedlungen bestehen aus Elendsvierteln, die den Naturgewalten kaum standhalten konnten. Der amtierende Innenminister Bruno Retailleau bezeichnete die Situation als kolossal, während Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angekündigt hat, die Insel in Kürze persönlich zu besuchen.
Mayotte und Nachbarländer betroffen
Nicht nur Mayotte leidet unter den Folgen von «Chido». Auch die Nachbarländer Mosambik und Malawi melden zahlreiche Todesopfer und massive Schäden. In Mosambik starben mindestens 34 Menschen, in Malawi kamen sieben Personen ums Leben. Das volle Ausmass der Zerstörung ist in beiden Ländern noch nicht erfasst.
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