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Die sichere Lagerung von Atommüll ist eine Herausforderung, die weit über menschliche Zeiträume hinausreicht. Neue Studien zeigen jedoch: Selbst wenn Gletscher wieder ins Mittelland vorstossen, bleibt ein tiefes Endlager unberührt. Das belegen 600’000 Jahre alte Sedimente und eine clevere Analyse von Porenwasser.
Die Eiszeit als Test für das Endlager
Ein Endlager für radioaktive Abfälle muss langfristig sicher sein – selbst wenn in der Zukunft wieder Gletscher aus den Alpen ins Mittelland vorstossen. Um das zu überprüfen, untersuchte die Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) 600’000 Jahre alte Sedimente, die in einem ehemaligen Gletschersee abgelagert wurden. Die Ergebnisse sind beruhigend: Die darunterliegenden Gesteinsschichten blieben über Jahrtausende hinweg unberührt.
Der Schlüssel liegt in uralten Sedimenten
Ein Forschungsteam der Eawag, ETH Zürich sowie den Universitäten Basel und Bern analysierte Bohrkerne aus der Region Bülach (ZH). Diese Kerne, die bis zu 278 Meter tief reichen, erzählen die geologische Geschichte der letzten 2,6 Millionen Jahre. Besonders im Fokus stand ein sogenannter Ur-Greifensee, ein prähistorischer See, der einst bis Bülach reichte.
Die zentrale Frage der Forschenden lautete: Wurden die Sedimente während späterer Eiszeiten erneut erodiert? Dies hätte Auswirkungen auf die Stabilität eines geplanten Endlagers, das eine Million Jahre sicher sein muss.
Die Methode: Helium-Analyse aus Porenwasser
Um das Alter der Sedimente präzise zu bestimmen, setzten die Wissenschaftler auf eine raffinierte Technik: die Messung von Helium-4 im Porenwasser. Helium-4 entsteht durch den Zerfall von Uran und Thorium und reichert sich in definierten Zeiträumen an. So konnte das Alter der Sedimente auf etwa 600’000 Jahre datiert werden – mit einer Genauigkeit von ±120’000 Jahren. Diese Daten belegen, dass die Gletscher der letzten Eiszeit diese Schichten nicht beeinflusst haben.
Opalinuston: Der unberührte Wächter
Unter den Sedimentschichten befindet sich der sogenannte Opalinuston, der vor 174 Millionen Jahren entstand. Dieser bleibt ungestört – selbst bei einem hypothetischen Vorstoss des Rhein-Linth-Gletschers. Damit ist bewiesen, dass ein Endlager in dieser Tiefe auch zukünftigen Eiszeiten standhalten würde.
Glauben Sie, dass zukünftige Technologien ausreichen, um selbst extreme Szenarien wie neue Eiszeiten für die sichere Lagerung von Atommüll zu bewältigen? Schreiben Sie es in die Kommentarfunktion!