Nach einem Erdrutsch bei der Ardega-Deponie in Glarus Nord bleibt die Lage stabil, doch die Verstopfung des Escherkanals sorgt für Herausforderungen. Ingenieure und Geologen arbeiten intensiv an einem Plan zur Stabilisierung des Hangs, um den Kanal sicher freizuräumen. Auch wasserbauliche Massnahmen werden vorbereitet.
Stabile, aber angespannte Lage im Erdrutschgebiet bei der Ardega-Deponie
Am 31. Oktober 2024 kam es bei der Ardega-Deponie in Glarus Nord zu einem Erdrutsch, der Teile des Uferwegs und der Böschung in den Escherkanal abrutschen liess. Glücklicherweise wurden keine Personen verletzt, und umliegende Gebäude blieben unbeschädigt. Auch ist bislang kein Material aus der Deponie in die Linth gelangt. Trotz der stabilen Situation überwachen Experten das Gebiet kontinuierlich, um mögliche weitere Bewegungen frühzeitig zu erkennen.
Herausforderung: Verstopfung des Escherkanals
Der Erdrutsch führte dazu, dass Material aus der Böschung und dem Uferweg die Abflusskapazität des Escherkanals beeinträchtigt. Da das nachgerutschte Material zurzeit nicht einfach entfernt werden kann, ohne dass weiteres Deponiematerial ins Rutschen geraten könnte, ist ein strategisches Vorgehen nötig. Die Böschung muss zunächst von oben her stabilisiert werden, bevor der Kanal sicher freigeräumt werden kann.
Einsatz von Drohnen und moderner Technik
Die Linthkommission überwacht die Lage mit moderner Technologie. Drohnenaufnahmen und ein automatisiertes Vermessungssystem helfen dabei, Bewegungen im Hang frühzeitig zu registrieren. Mit diesen Daten planen Ingenieur- und Geologiebüros zurzeit verschiedene wasserbauliche Sofortmaßnahmen, um die Stabilität des Hangs sicherzustellen und die Durchflusskapazität im Escherkanal schnellstmöglich wiederherzustellen.
Zusätzliche Maßnahmen zur Abflusskontrolle
Um die Gefahr von Abflussspitzen zu minimieren, haben die Energieunternehmen Axpo und SN Energie ihre flussaufwärts gelegenen Speicherkraftwerke temporär ausser Betrieb genommen. Dies soll den Wasserstand in der Linth stabilisieren und die Sicherheit während der geplanten Arbeiten gewährleisten. Auch die Wetterbedingungen spielen eine wichtige Rolle: Die Prognosen für die nächste Woche sagen keinen Regen voraus, was den Planungs- und Stabilisierungsarbeiten zugutekommt.
Eingeschränkter Zugang zu Linthuferwegen
Aus Sicherheitsgründen bleibt der Zugang zu den Linthuferwegen zwischen der Vrenelibrücke und der Linthmündung am Walensee vorübergehend gesperrt. Spaziergänger und Radfahrer werden gebeten, alternative Routen zu wählen.
Blick in die Zukunft: Stabilität und Sicherheit im Fokus
Die Linthkommission und die Ardega Deponie AG arbeiten eng mit spezialisierten Fachunternehmen zusammen, um schnell und sicher zu handeln. Die genaue Ursache des Erdrutsches ist noch unklar und wird in den kommenden Wochen weiter untersucht. Ziel ist es, den Escherkanal möglichst bald wieder voll funktionsfähig zu machen und die langfristige Stabilität der Deponie sowie des umliegenden Geländes zu gewährleisten.
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