Der Schweizer Meteorologe Jörg Kachelmann hat den ORF wegen angeblich unzureichender Wetterwarnungen scharf kritisiert. Inmitten von heftigen Niederschlägen in Österreich, die drei Menschen das Leben kosteten, warf Kachelmann dem ORF vor, die Gefahr zu verharmlosen und damit Mitschuld zu tragen.
Kachelmanns Kritik an ORF-Wetterberichten
Kachelmann bezeichnete die Wettermoderatoren des ORF Niederösterreich als „Verbrecher“, weil sie die bevorstehenden Unwetter nicht ausreichend ernst genommen hätten. Seiner Meinung nach hätte der ORF schon frühzeitig Sondersendungen ausstrahlen sollen, statt das Unwetter zu verharmlosen. Der Schweizer Meteorologe kritisierte insbesondere die Beschreibung des Unwetters als „fad“ und warf dem Sender vor, seine Verantwortung gegenüber den Zuschauern vernachlässigt zu haben.
Heftige Reaktionen in Österreich
Die Reaktion aus Österreich liess nicht lange auf sich warten. Vertreter des ORF wiesen die Vorwürfe als haltlos zurück. Johannes Bruckenberger, Mitglied der Chefredaktion im ORF-Newsroom, verteidigte die Berichterstattung und nannte Kachelmanns Kritik eine „ungerechtfertigte Pauschalkritik“ und wies die Idee von „Verschwörungstheorien“ zurück. Auch Martin Thür, Newsanchor bei „Zeit im Bild“, verwies auf die umfangreiche Berichterstattung und mehrere Live-Schaltungen in den vergangenen Tagen.
Medien und Faktencheck
Die Kritik Kachelmanns wurde von österreichischen Medien ebenfalls aufgegriffen. Die „Kleine Zeitung“ führte einen Faktencheck durch und kam zu dem Ergebnis, dass Kachelmanns Vorwürfe „auf mehreren Ebenen haltlos“ seien. Laut dem Medium sei es am Donnerstag unmöglich gewesen, den gefährlichen Wetterbedingungen zu entgehen, da alle relevanten Medien, auch der ORF, umfassend berichteten.
Zusammenfassung
Jörg Kachelmanns heftige Kritik an der Berichterstattung des ORF sorgte in Österreich für viel Aufsehen und wurde von zahlreichen Medien und dem ORF selbst als unbegründet zurückgewiesen. Die Kontroverse verdeutlicht, wie unterschiedlich Wetterwarnungen und deren Wahrnehmung in den Medien gehandhabt werden.