Gewitteraktivität in der Schweiz: Ein Vergleich der Jahre 1994, 2004, 2014 und 2024


Blitzeinschlag in Eriwsil (Bild: storm-chaser.ch)

Die Gewitteraktivität in der Schweiz hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verändert. Durch den Klimawandel und die damit verbundenen atmosphärischen Veränderungen nehmen sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität von Gewittern zu. In diesem Artikel vergleichen wir die Gewitteraktivität in den Jahren 1994, 2004, 2014 und wagen einen Ausblick auf das Jahr 2024. Dabei berücksichtigen wir die Anzahl der Gewittertage sowie das Schadensvolumen, das durch diese Wetterphänomene verursacht wurde.

 

Gewitteraktivität in der Schweiz im Jahr 1994

Gewittertage:
1994 verzeichnete die Schweiz etwa 25 bis 30 Gewittertage im landesweiten Durchschnitt. Die Gewitter waren überwiegend auf die Sommermonate Juni bis August konzentriert. Besonders in den Alpen und im Mittelland gab es eine moderate Aktivität, ohne größere Extremereignisse.

Schadensvolumen:
Das Schadensvolumen durch Gewitter war 1994 vergleichsweise gering. Die geschätzten Kosten lagen bei etwa 40 bis 60 Millionen CHF. Die Schäden waren hauptsächlich auf lokale Überschwemmungen und einige Hagelereignisse beschränkt, die in der Landwirtschaft und an Gebäuden moderate Schäden verursachten.

Gewitteraktivität in der Schweiz im Jahr 2004

Gewittertage:
2004 nahm die Gewitteraktivität leicht zu, mit etwa 35 bis 40 Gewittertagen. Vor allem im Juli 2004 wurde eine überdurchschnittliche Anzahl von Gewitterereignissen registriert. Diese Gewitter waren häufig begleitet von starkem Regen und Hagel.

Schadensvolumen:
Das Schadensvolumen in 2004 stieg signifikant an. Die Gesamtkosten durch Gewitterereignisse wurden auf etwa 120 bis 150 Millionen CHF geschätzt. Besonders ein schwerer Hagelsturm im Juli richtete große Schäden in der Landwirtschaft und an Gebäuden an, was zu einer deutlichen Erhöhung der Schadenskosten führte.

Gewitteraktivität in der Schweiz im Jahr 2014

Gewittertage:
Das Jahr 2014 war außergewöhnlich gewitterreich, mit etwa 45 bis 50 Gewittertagen. Besonders der Sommer 2014, insbesondere der Juli, wies eine hohe Gewitterdichte auf, was zu zahlreichen wetterbedingten Zwischenfällen führte.

Schadensvolumen:
2014 verzeichnete die Schweiz ein Rekord-Schadensvolumen durch Gewitter. Die Gesamtschadenskosten beliefen sich auf schätzungsweise 250 bis 300 Millionen CHF. Starkregen, Hagel und Überschwemmungen führten zu erheblichen Schäden an Infrastruktur, landwirtschaftlichen Flächen und Wohngebieten. Der Juli 2014 war einer der kostenintensivsten Monate in der Schweizer Wettergeschichte.

 

 

Prognose der Gewitteraktivität in der Schweiz für 2024

Gewittertage:
Für das Jahr 2024 wird basierend auf bisherigen Trends eine weitere Zunahme der Gewitteraktivität erwartet. Prognosen deuten auf etwa 50 bis 55 Gewittertage hin, wobei die Sommermonate weiterhin die höchsten Werte aufweisen dürften. Eine steigende Intensität der Gewitter ist ebenfalls wahrscheinlich, was auf die fortschreitende Klimaerwärmung zurückzuführen ist.

Schadensvolumen:
Das Schadensvolumen für 2024 könnte die bisherigen Rekorde übertreffen. Es wird erwartet, dass die Gesamtschadenskosten durch Gewitterereignisse zwischen 300 und 350 Millionen CHF liegen könnten. Diese Prognose berücksichtigt die steigende Häufigkeit von extremen Wetterereignissen, die zunehmend größere Schäden verursachen.

 

 

Fazit

Der Vergleich der Gewitteraktivität in der Schweiz über die Jahre 1994, 2004, 2014 und die Prognose für 2024 zeigt einen klaren Trend: Die Gewittertage nehmen zu, und die Intensität der Wetterereignisse steigt. Dies spiegelt sich deutlich in den Schadenskosten wider, die von etwa 40 bis 60 Millionen CHF im Jahr 1994 auf geschätzte 300 bis 350 Millionen CHF im Jahr 2024 steigen könnten.

Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende Bedeutung von Klimaanpassungsmaßnahmen und präventiven Strategien zur Schadensminderung. Für die Schweiz bedeutet dies, dass sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene verstärkte Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Bevölkerung und Infrastruktur besser vor den zunehmenden Wetterextremen zu schützen.
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Dominic Kurz (39) ist leidenschaftlicher Sturmjäger und verfolgt diese Unwetter von der Entstehung bis zum Schluss. Anschliessend werden die Schäden dokumentiert und mit einigen Meteorologen, Ämtern, Forschungsstationen ausgetauscht. Dies dient zur Verbesserung von Unwetterwarnungen sowie der Forschung dieser Unwetter.

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