Tödlicher Tauchunfall bei „Bayesian“ (I): Bergung gestoppt

Bayesian-Unfall fordert weiteres Todesopfer – Gebiet beschlagnahmt

Ein tragischer Zwischenfall erschüttert erneut die Geschichte des gesunkenen Segelschiffs Bayesian vor Porticello, Sizilien. Nachdem das Wrack bereits bei seinem Untergang sechs Todesopfer forderte, kam nun ein niederländischer Berufstaucher beim Versuch ums Leben, das Schiff zu bergen. Die Justiz hat umgehend reagiert und das gesamte Gebiet um die Unglücksstelle beschlagnahmt. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Der Fall sorgt nicht nur in Italien, sondern auch international für Aufsehen – auch wegen der prominenten Eigentümergeschichte des Wracks.

In diesem Bericht werden die Hintergründe des Unfalls, der Stand der Ermittlungen sowie technische und menschliche Faktoren beleuchtet.

Die Bayesian, eine luxuriöse Segelyacht, sank vor rund einem Jahr in den Gewässern vor Porticello nahe Palermo. Eigentümer des Schiffs war laut Medienberichten der englische Unternehmer Myke Lynch, der beim Unglück gemeinsam mit sechs weiteren Personen ums Leben kam. Die Umstände des Schiffsunglücks sind bis heute Gegenstand juristischer und technischer Untersuchungen.

Seit Monaten laufen aufwändige Bergungsarbeiten, um die gesunkene Yacht zu heben und Beweise wie Festplatten, Bordkameras und andere technische Geräte sicherzustellen. Diese sollen Licht in die Nacht bringen, in der sich das Drama abspielte.

Am gestrigen Tag ereignete sich bei diesen Arbeiten ein erneuter tragischer Unfall: Der 39-jährige niederländische Taucher Robcornelis Maria Huijben Uiben kam ums Leben, als er am Wrack arbeitete. Die Staatsanwaltschaft von Termini Imerese hat das Seegebiet unmittelbar nach dem Vorfall beschlagnahmt und alle weiteren Bergungsaktivitäten gestoppt.

Laut ansa.it koordinieren derzeit die Hafenbehörde Palermo und Staatsanwalt Raffaele Cammarano die Ermittlungen. Es wird geprüft, ob Polizeitaucher, die Finanzwache oder die italienische Marine die weiteren Untersuchungen übernehmen. Letztere hatte bereits nach dem ursprünglichen Untergang wichtige Schiffstechnik geborgen – darunter auch mögliche Datenträger mit Video- und Audioaufzeichnungen der Unglücksnacht.

Statistiken der Europäischen Agentur für maritime Sicherheit (EMSA) zeigen, dass Bergungstauchgänge an bekannten Unglücksorten ein erhöhtes Risiko aufweisen – besonders, wenn Wracks strukturell instabil oder mit gefährlichen Materialien beladen sind.

Für viele Bewohner von Porticello weckt der Vorfall zudem schmerzhafte Erinnerungen an das ursprüngliche Unglück der Bayesian, das der kleinen Gemeinde einst weltweit Aufmerksamkeit brachte – auf tragische Weise.

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