Skimming Schweiz: Neue Welle von Kartenbetrug am Bancomat

In der Schweiz häufen sich wieder Fälle von Skimming – besonders an Bancomaten in Tourismusregionen.

Geld abheben und plötzlich ist das Konto leer: In der Schweiz mehren sich aktuell Meldungen über betrügerische Abbuchungen durch Skimming. Besonders in grenznahen Städten und beliebten Ferienorten sind Kriminelle aktiv. Die Täter kopieren Kartendaten und spähen die PIN aus – oft unbemerkt. Was hinter der neuen Welle steckt, welche Bancomaten betroffen sind und wie man sich effektiv schützen kann.

 Hintergrund / Kontext

Skimming ist keine neue Methode – aber sie wird raffinierter. Dabei montieren Täter unauffällige Lesegeräte auf oder über den Karteneingang von Bancomaten. Parallel filmen sie mit versteckten Kameras die PIN-Eingabe. Die gesammelten Daten werden später auf Blankokarten kopiert und an Geldautomaten im Ausland missbraucht – oft in Südostasien, Osteuropa oder Südamerika. In der Schweiz ist vor allem das Grenzgebiet betroffen, wo Touristen und Pendler unterwegs sind.

Aktuelle Lage

Die Kantonspolizei Zürich und die Waadtländer Polizei warnen seit Mai vor einer neuen Skimming-Welle. Betroffen sind vor allem frei zugängliche Bancomaten – zum Beispiel an Bahnhöfen, Tankstellen und in Einkaufspassagen. Erste Fälle traten in Genf, Lausanne und im Raum Winterthur auf. Die Täter gehen gezielt gegen Geräte vor, die keine EMV-Chipkontrolle oder zusätzliche Kameraschutzvorrichtungen besitzen. Besonders ältere Bancomaten gelten als anfällig.

Auswirkungen

Für Betroffene ist Skimming besonders perfide: Das Konto wird belastet, obwohl die Karte nie aus der Hand gegeben wurde. Der finanzielle Schaden liegt im Schnitt zwischen 500 und 2’000 Franken – Tendenz steigend. Die Banken ersetzen den Verlust in vielen Fällen, allerdings erst nach Prüfung. Um Skimming zu verhindern, rüsten viele Banken ihre Bancomaten nach, bauen zusätzliche Schutzbleche ein oder setzen auf Geofencing für Kartennutzung. Auch Apps mit Transaktionsalarm können frühzeitig warnen.

Öffentlichkeit

Sicherheitsbehörden und Banken setzen auf Aufklärung: Medienberichte, Hinweise am Bancomat und Schulung des Personals sollen helfen. Dennoch bleibt die Zahl der Fälle hoch. Die Öffentlichkeit reagiert mit Verunsicherung – besonders ältere Personen fühlen sich beim Umgang mit Karten zunehmend unsicher. IT-Experten raten: Immer Karte mit der Hand abschirmen, auf manipulierte Teile achten, bei Unklarheiten sofort Bank oder Polizei kontaktieren.

Skimming ist zurück – leiser, smarter und gefährlicher als zuvor. Wer Geld abheben will, sollte aufmerksam sein: Hände über Tastatur, auf verdächtige Bauteile achten, Transaktionsalarm aktivieren. Die beste Verteidigung bleibt das eigene Verhalten – denn Technik allein reicht nicht mehr aus.

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