Mobbing ist kein Bagatellfall – und du musst es nicht allein durchstehen
Mobbing verletzt nicht nur das Selbstwertgefühl – es kann ernsthafte gesundheitliche, soziale und berufliche Folgen haben. Ob am Arbeitsplatz, in der Schule oder online: Betroffene fühlen sich oft ausgeliefert und hilflos. Doch es gibt klare rechtliche Rahmenbedingungen, anerkannte Beratungsstellen und konkrete Schutzmechanismen in der Schweiz. Dieser Artikel gibt Orientierung: Was zählt rechtlich als Mobbing, welche Rechte stehen dir zu – und welche Stellen helfen schnell und professionell?
Mobbing bezeichnet systematisches Ausgrenzen, Schikanieren oder Demütigen über einen längeren Zeitraum. Es betrifft alle Altersgruppen – vom Schulkind bis zur Führungskraft. In der Schweiz wird Mobbing je nach Kontext unterschiedlich eingeordnet: Im Arbeitsrecht fällt es unter die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers, im Schulbereich unter Schutzpflichten der Bildungseinrichtungen. Obwohl der Begriff „Mobbing“ nicht in jedem Gesetzestext steht, ergeben sich rechtliche Konsequenzen über Persönlichkeitsrechte, Arbeitsrecht oder das Strafgesetzbuch.
In vielen Kantonen gibt es spezialisierte Beratungsstellen für Mobbing – sowohl für Schulen als auch für Arbeitsplätze. Die Zahlen sind seit Jahren stabil, aber das Bewusstsein wächst. Besonders digital hat Mobbing durch Social Media und Chatgruppen zugenommen. Arbeitgeber und Schulen sind gesetzlich verpflichtet, Schutzmassnahmen zu ergreifen, wenn ein Fall bekannt wird. Viele Organisationen haben inzwischen interne Melde- und Interventionssysteme etabliert. Trotzdem zögern viele Betroffene, sich zu wehren – aus Angst vor Konsequenzen.
Zusatzwissen und überraschende Fakten
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Mobbing muss nicht strafbar sein, um rechtliche Folgen zu haben – bereits Persönlichkeitsverletzungen können Konsequenzen nach sich ziehen
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Betroffene am Arbeitsplatz haben Anspruch auf Schutz, Dokumentation und – in schweren Fällen – Entschädigung
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Schulen müssen präventiv handeln und können bei Versäumnissen haftbar gemacht werden
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In der Schweiz existieren keine einheitlichen Mobbing-Gesetze, aber eine Vielzahl einschlägiger Normen (ZGB, OR, StGB)
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Online-Mobbing kann über Strafnormen wie üble Nachrede oder Drohung geahndet werden
Viele Betroffene empfinden Scham oder Angst, wenn sie von Mobbing betroffen sind – dabei ist Schweigen der grösste Fehler. Wichtig ist: Du bist nicht allein, und es gibt Wege aus der Situation.
Mobbing ist kein Einzelfall und kein persönliches Versagen – es ist ein strukturelles Problem, das rechtlich und menschlich ernst genommen werden muss. Wer betroffen ist, hat das Recht auf Schutz, auf Würde und auf Unterstützung. Ob in Schule, Beruf oder digitalem Raum – du darfst dich wehren, du darfst Hilfe annehmen.
Teile diesen Beitrag – und hilf mit, Mobbing sichtbar zu machen und zu beenden.
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