Eine neue Umfrage zeigt: Die Schweizer Bevölkerung befürwortet elektronische Abstimmungen – aber nicht ohne Bedenken.
Die Schweiz ist bereit – aber bleibt vorsichtig
Die elektronische Stimmabgabe rückt näher: 78 Prozent der Befragten in einer repräsentativen Umfrage sprechen sich für E-Voting als Ergänzung zur Urnen- und Briefwahl aus. Doch trotz der breiten Zustimmung bleiben Sicherheitsbedenken bestehen.
Warum E-Voting für viele attraktiv ist
Laut der Umfrage im Auftrag der Schweizerischen Post und des Marktforschungsinstituts YouGov überzeugt E-Voting besonders durch drei Argumente:
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Besserer Zugang für Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer (77 %)
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Einfachere Stimmabgabe (73 %)
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Höhere Beteiligung bei Abstimmungen (72 %)
Besonders im Fokus: Menschen mit Sehbehinderungen und jene, die weit entfernt leben, profitieren laut den Befragten stark vom digitalen Angebot.
Vertrauen in die Post als Betreiberin
64 Prozent der Teilnehmenden glauben, dass die Post ein sicheres E-Voting-System anbieten kann. Das Vertrauen basiert auch auf dem Engagement der Post für Transparenz: Seit 2021 wird das System laufend von unabhängigen Spezialistinnen und Spezialisten geprüft.
Hacker greifen an – mit Absicht
Am 28. Juli 2025 startet ein internationaler öffentlicher Sicherheitstest. Dabei simulieren ethische Hacker reale Angriffe auf die digitale Urne – mit dem Ziel, mögliche Schwachstellen aufzudecken.
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Testlauf: 28. Juli bis 24. August 2025
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Maximale Belohnung: 250’000 Franken
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Drei zusätzliche Prämien à 3’000 Franken
Bislang wurde bei keiner Abstimmung eine Schwachstelle ausgenutzt. Seit der Einführung im Juni 2023 blieb das System durchgängig sicher.
Rechtliche Hürden und Kontrollmechanismen
Das E-Voting-System der Post erfüllt die neuesten rechtlichen Vorgaben. Es ist vollständig verifizierbar: Jede Stimme kann technisch nachvollzogen werden – von der Stimmabgabe bis zur Auszählung. Manipulationen wären laut Post erkennbar.
Wo E-Voting bereits getestet wird
Der Versuchsbetrieb läuft derzeit in:
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Basel-Stadt
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Graubünden
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St. Gallen
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Thurgau
Die Kantone Genf und Luzern planen den Einstieg im Jahr 2026. Sicherheitstests sind gesetzlich vorgeschrieben und werden fortlaufend weitergeführt.
Vertrauen ist da – doch E-Voting bleibt ein sensibles Thema
Die Schweiz will die digitale Abstimmung, aber auf sichere Weise. Die hohe Zustimmung zur Einführung von E-Voting zeigt ein klares Signal – ebenso wie die Forderung nach Transparenz und kontinuierlicher Sicherheitsprüfung. Ob das Vertrauen hält, wird sich bei den nächsten Abstimmungen zeigen.
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