Israelische Marine unterbricht neue Gaza-Mission

21 Aktivisten an Bord – Hungerstreik angekündigt – Kritik an internationalen Regierungen

Einsatz auf hoher See – Protestfahrt gestoppt

Gaza – 27. Juli 2025 | Die israelische Marine hat am Samstagabend die humanitäre Protestfahrt der „Freedom Flotilla“ gestoppt. Die Aktion sollte erneut die Blockade des Gazastreifens durchbrechen – an Bord befanden sich 21 Aktivisten aus zehn Ländern, darunter Ärzte, Journalisten und Menschenrechtsverteidiger. Auch zwei Italiener waren dabei.

Das Schiff „Handala“, ein umgebautes norwegisches Fischerboot, wurde von Soldaten der israelischen Streitkräfte (IDF) in internationalen Gewässern geentert berichtet Ansa.it

Symbolische Hilfe und klare Botschaft

Die Mission der NGO wollte nicht nur auf das Leid in Gaza aufmerksam machen, sondern auch Hilfsgüter überbringen: Medikamente, Babynahrung und Spielzeug für Kinder. Nach dem Start am 13. Juli in Sizilien legte das Boot Zwischenstation in Gallipoli ein, wo weitere Aktivisten an Bord kamen – darunter zwei Franzosen.

Die Organisatoren warfen der internationalen Gemeinschaft vor, ihrer Pflicht zum Schutz der Menschenrechte nicht nachzukommen. In einem Statement erklärten die Aktivisten, man werde bei der Festnahme geschlossen in den Hungerstreik treten – aus Protest gegen die Blockade Gazas, aber auch gegen die Passivität der Weltgemeinschaft.

Kritik: „Wir werden nicht geschützt“

Einer der bekanntesten Köpfe an Bord war der italienische Skipper Tony La Piccirella, der in einem Telefoninterview erklärte:

„Wenn wir gestoppt werden, dann weil unsere Regierungen uns nicht schützen. Wir werden gegen unseren Willen festgesetzt – in internationalen Gewässern, durch eine bewaffnete Intervention.“

Die Aktivisten forderten von ihren Herkunftsländern einen diplomatischen Schutz sowie ein sicheres Geleit. Die Crew erklärte ausdrücklich, man tue das, was eigentlich Regierungen tun sollten: humanitäre Hilfe leisten und Menschenrechte verteidigen.

Parallelen zu Greta Thunbergs Mission

Bereits am 9. Juni wurde ein Vorgängerschiff, die „Madleen“, von der israelischen Marine aufgebracht. An Bord war damals unter anderem die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, die daraufhin von Israels Verteidigungsminister öffentlich als „antisemitisch“ bezeichnet wurde – ein Vorwurf, der international für Empörung sorgte.

Aktivismus gegen das Vergessen

Die Flotte um „Handala“ gilt als dauerhafter Mahnruf gegen die Blockadepolitik. Seit 18 Jahren organisiert die NGO Protestfahrten – dies war die 37. Mission. An Bord befanden sich neben Italienern auch Menschen aus Kanada, den USA, Frankreich, der Schweiz und Tunesien.

Die Aktivisten betonen:

„Wir haben nur Gewissheit über unsere Absichten. Wir handeln gewaltfrei und mit vollem Bewusstsein der Konsequenzen.“

Mission der „Handala“ endet wie viele davor: mit Gewaltfreiheit, aber entschlossener Botschaft. Ob der Ruf der Aktivisten Gehör findet, bleibt offen – die Aktion dürfte jedoch den internationalen Diskurs erneut anstossen.

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