OLG Celle verhängt 21 Monate wegen IS- und Al-Qaida-Unterstützung – Richter betont Eigenverantwortung
Das Oberlandesgericht Celle (D) hat eine 42-jährige Frau wegen Mitgliedschaft in zwei islamistischen Terrorgruppen zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt. Ausschlaggebend war unter anderem ihr kooperatives Verhalten und erkennbare Reue laut Mopo.
Die Angeklagte hatte vor ihrer Ausreise im Jahr 2014 in Wolfsburg (DE-NI) gelebt. Über den Flughafen Hannover (D) reiste sie mit ihren Kindern über die Türkei in das syrische Kriegsgebiet ein. Vor Gericht gab sie zu, sich sowohl dem Islamischen Staat (IS) als auch später einer Al-Qaida-nahen Gruppe angeschlossen zu haben.
Laut dem Oberlandesgericht Celle (D) war sie keine Mitläuferin, sondern traf ihre Entscheidung bewusst. Ihre damaligen Ehemänner spielten laut Anklage der Generalstaatsanwaltschaft Celle bedeutende Rollen innerhalb der Strukturen. Die Frau wurde zudem wegen Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht verurteilt – sie nahm ihre fünf Kinder mit ins Kriegsgebiet.
„Sie war keine Mitläuferin, sondern hat eigenverantwortlich gehandelt“, sagte der Vorsitzende Richter Ralf Günther am 24. Mai 2025 in Celle (D).
Die Frau beteiligte sich aktiv an den Lebensstrukturen der Islamisten, war jedoch laut Gericht nicht direkt an Kampfhandlungen beteiligt. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich eine Freiheitsstrafe ohne Bewährung gefordert, zeigte sich aber mit dem Urteil einverstanden. Das Gericht würdigte insbesondere, dass die Frau sich nach ihrer Rückkehr freiwillig gestellt und umfangreich ausgesagt hatte.
Die IS-Rückkehrerin aus Wolfsburg (D) muss nicht ins Gefängnis – obwohl sie zwei Terrorgruppen aktiv unterstützt hat. Das Urteil des OLG Celle (D) berücksichtigt ihre Reue, Kooperation und familiäre Situation. Dennoch bleibt das Urteil rechtlich und gesellschaftlich umstritten – und dürfte bei künftigen Verfahren als Referenz dienen.
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