Durch die Gletscherschmelze steigt der Meeresspiegel – Italiens Küstenort Rimini könnte langfristig überschwemmt werden.
Der Klimawandel hat längst sichtbare Folgen – auch in Italien. Aktuelle Studien zeigen, dass der Meeresspiegel an der Adria-Küste stetig ansteigt. Besonders betroffen ist der beliebte Ferienort Rimini. Die Ursache liegt Tausende Kilometer entfernt: in den schmelzenden Gletschern der Alpen. Doch welche Folgen hat das für Bevölkerung, Tourismus und Infrastruktur?
Der Meeresspiegel der Adria ist seit Jahrzehnten langsam gestiegen – seit 1993 um etwa 3,2 Millimeter pro Jahr. Grund dafür ist unter anderem die Schmelze der Alpengletscher, die gigantische Wassermengen freisetzt. Rimini liegt nur rund 1,5 Meter über dem aktuellen Meeresspiegel – ein Wert, der in den kommenden Jahrzehnten kritisch werden könnte. Ähnliche Küstenstädte wie Venedig kämpfen bereits seit Jahren mit regelmässigen Überschwemmungen.
Die neuesten Klimamodelle zeigen, dass der Meeresspiegel an der italienischen Adriaküste bis 2100 um bis zu 1 Meter ansteigen könnte – sofern keine drastischen Klimaschutzmassnahmen ergriffen werden. In Rimini selbst wurden bereits in den vergangenen Sommern immer häufiger Hochwasserereignisse dokumentiert. Auch ein leichter Anstieg der Pegel genügt, um bei Sturmfluten und Starkregen Strände, Hotels und Strassen zu überfluten. Der Tourismusverband zeigt sich zunehmend besorgt über die Wetterextreme und die fortschreitende Erosion entlang des Küstenstreifens. Lokale Behörden fordern verstärkte Küstenschutzmassnahmen, um die wirtschaftliche Basis der Region zu sichern.
Für Rimini steht viel auf dem Spiel: Die Stadt lebt vom Sommertourismus. Schon kleinere Flutereignisse führen zu wirtschaftlichen Einbussen bei Hoteliers, Restaurants und Strandbetreibern. Erste Schutzmassnahmen wie mobile Barrieren oder verstärkte Dämme wurden bereits in Teilen der Region Emilia-Romagna errichtet. Doch Experten kritisieren, dass die Massnahmen nicht flächendeckend sind und langfristige Klimaanpassungspläne fehlen. Der Bau künstlicher Dünen sowie die Begrünung von Küstenstreifen werden als Alternativen diskutiert.
Die Diskussion um die Sicherheit der Adriaküste hat auch politische Wellen geschlagen. Klimaforscher und Umweltschützer fordern klare Strategien zur Anpassung an den steigenden Meeresspiegel. Tourismusbetriebe wünschen sich mehr Planungssicherheit. In der Bevölkerung herrscht Unsicherheit – viele Einheimische sind bereits direkt von Erosion und überfluteten Kellern betroffen. Während Venedig mit dem „MOSE“-Flutschutzsystem einen internationalen Präzedenzfall geschaffen hat, fehlt Rimini noch ein vergleichbares Grossprojekt.
Rimini steht exemplarisch für viele Küstenstädte weltweit, die durch den Klimawandel gefährdet sind. Die Kombination aus steigenden Pegeln und zunehmenden Extremwetterereignissen macht konkrete Schutzmassnahmen unumgänglich. Gelingt es nicht, rechtzeitig zu handeln, könnten Teile der Adria-Küste in den kommenden Jahrzehnten dauerhaft unter Wasser stehen. Politik, Wissenschaft und Tourismusbranche müssen jetzt gemeinsam Lösungen finden, um die Region langfristig zu sichern.
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