Züri Can: Stadt erhöht Cannabis-Studie auf 3000 Personen

Die Stadt Zürich erweitert ihr Pilotprojekt «Züri Can» – künftig können bis zu 3000 Teilnehmende legal Cannabis beziehen.

Im Rahmen des Projekts «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung» weitet die Stadt Zürich ihren Pilotversuch deutlich aus. Die Teilnehmendenzahl steigt von 2100 auf 3000 Personen. Ziel der Studie bleibt es, regulierte Konsumformen zu erforschen und Risiken zu minimieren. Mit der Erweiterung reagiert die Stadt auf die wachsende Nachfrage – insbesondere von bisher unterrepräsentierten Gruppen wie Frauen und Gelegenheitskonsumierenden.

Die Studie «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung» startete im März 2023 als gemeinsames Projekt der Stadt Zürich, der Universität Zürich und der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Sie ist Teil der vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) bewilligten Pilotversuche zur regulierten Cannabisabgabe.
Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über legale Konsumstrukturen zu gewinnen – unter Beachtung von Gesundheitsschutz und Prävention. Konsumierende erhalten über 20 definierte Verkaufsstellen Zugang zu Cannabisblüten und -harz mit kontrollierten THC- und CBD-Werten in Schweizer Bio-Qualität.

Seit rund einem Jahr war die ursprünglich festgelegte Obergrenze von 2100 Personen erreicht. Trotz anhaltender Nachfrage konnten keine weiteren Teilnehmenden aufgenommen werden. Mit der nun bewilligten Erhöhung auf 3000 Teilnehmende schafft Zürich zusätzlichen Zugang für Interessierte – auch für Gruppen, die bisher weniger vertreten waren.
Stadtrat Andreas Hauri betont: «Mit der Erhöhung der Teilnehmendenzahl fördern wir den Gesundheitsschutz und bieten Konsumierenden einen sicheren Zugang zu Cannabis.»

Die Erweiterung verbessert die wissenschaftliche Aussagekraft der Studie: Ein breiteres Konsumverhalten, vielfältigere Nutzergruppen und mehr Geschlechterausgewogenheit lassen differenziertere Auswertungen zu.
Für Konsumierende bedeutet die Öffnung: Ab sofort sind neue Anmeldungen möglich, sofern die Teilnahmekriterien erfüllt werden. Der Zugang erfolgt weiterhin über Apotheken, das Drogeninformationszentrum (DIZ) oder Social Clubs.

Die Erweiterung stösst auf grosses Interesse in Politik, Gesundheitswesen und Zivilgesellschaft. Unterstützer sehen darin einen weiteren Schritt in Richtung Entkriminalisierung und evidenzbasierter Drogenpolitik. Kritiker hingegen warnen vor gesellschaftlicher Normalisierung.
Die Studie läuft noch bis mindestens Oktober 2026, eine Verlängerung um zwei Jahre wird geprüft. Transparenz ist ein zentrales Element: Die Universität Zürich veröffentlicht monatlich aktuelle Daten auf zurican.uzh.ch.

Mit der Ausweitung auf 3000 Teilnehmende geht das Zürcher Projekt «Züri Can» in die nächste Phase. Die Stadt setzt damit ein starkes Signal für kontrollierte Abgabeformen, Gesundheitsförderung und wissenschaftliche Aufklärung. Wer teilnehmen möchte, kann sich ab sofort wieder bei den Bezugsstellen melden – und wird dabei Teil eines innovativen Ansatzes in der Schweizer Drogenpolitik.

Verpasse keine News mehr! Aktiviere unseren kostenlosen Whatsapp-Kanal

Ähnliche Artikel

Die mobile Version verlassen