Touristischer Hotspot Klöntal: Kanton Glarus erarbeitet nachhaltige Lösungen


Eine Projektgruppe sucht Lösungsvorschläge für die teilweise touristische Übernutzung des Klöntals • Bild: Dimitri Feitknecht

Projektgruppe soll Besucherlenkung und Wertschöpfung im Klöntal verbessern

Das Klöntal zählt zu den beliebtesten touristischen Zielen im Kanton Glarus. Die steigenden Besucherzahlen führen jedoch zu Herausforderungen wie Übernutzung, Wildcampen und Belastungen der Natur. Um diesen Problemen zu begegnen, arbeitet der Kanton an einem ganzheitlichen Nutzungskonzept, das Nachhaltigkeit und Wertschöpfung gleichermassen berücksichtigt.

Am 27. November 2024 reichten die Landräte Cyrill Schwitter und Andreas Luchsinger (Die Mitte) eine Motion mit dem Titel „Konkrete Lösungen für den Glarner Tourismus“ ein. Sie fordern darin ein umfassendes Konzept zur Steuerung der Besucherströme, Verhinderung von Wildcampen und zur Steigerung der wirtschaftlichen Erträge im Tourismus, insbesondere im Klöntal.

Der Regierungsrat reagierte darauf in der Sitzung vom 27. Mai 2025 mit dem Vorschlag, die Motion als Postulat entgegenzunehmen und gleichzeitig als erfüllt abzuschreiben, da die Anliegen bereits in Bearbeitung sind. Frühere politische Initiativen wie die Tourismusstrategie 2030+ bilden den Rahmen für nachhaltige Tourismusförderung im Kanton.

Der Kanton Glarus hat die Fachhochschule Graubünden (FHGR) beauftragt, die aktuelle Situation im Klöntal zu analysieren. Ziel ist es, Probleme und Chancen zu identifizieren sowie Ressourcen zu erfassen.

Im April 2025 fand ein Workshop mit touristischen Leistungsträgern, Behördenvertretern und weiteren Akteuren statt. Dort wurden Ziele definiert wie die Sicherung der Naturqualität durch Besucherlenkung, der Ausbau nachhaltiger Infrastruktur und die Erhöhung der Wertschöpfung pro Gast.

Aus den Erkenntnissen des Workshops wurden verschiedene Massnahmen vorgeschlagen:

  • Ausbau der touristischen Angebote auf dem See

  • Entwicklung von Angeboten zu Randzeiten, um die Besucherströme zu entzerren

  • Monetarisierung von Infrastrukturen, etwa durch kostenpflichtige Nutzung

Für die Umsetzung ist die Gründung einer Projektgruppe mit Vertretern aus Tourismus, Grundeigentümern und der Gemeinde Glarus geplant.

Der Kanton Glarus verfolgt mit einem modellhaften Ansatz im Klöntal das Ziel, den Tourismus nachhaltig zu gestalten. Besucherlenkung, Schutz der Natur und wirtschaftliche Entwicklung sollen Hand in Hand gehen. Die politische Begleitung sowie die Einbindung verschiedener Akteure gewährleisten eine breit abgestützte und zielgerichtete Umsetzung.

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