Analyse der ersten sechs Saisonrennen
Die Formel-1-Saison 2025 offenbart nach den ersten sechs Rennwochenenden ein klares Muster: McLaren überzeugt mit starker Rennpace, während Red Bull insbesondere bei höheren Temperaturen Defizite im Reifenmanagement aufweist. Zwar kann Max Verstappen im Qualifying regelmässig mithalten, doch am Sonntag fehlt es Red Bull bislang an Konstanz.
Qualifying: Verstappen kompensiert Schwächen
Verstappen gelang es in Suzuka, Dschidda und Miami, Polepositions herauszufahren, was auf zwei Hauptfaktoren zurückzuführen ist: Einerseits schöpft der Niederländer im Qualifying das volle Potenzial des RB21 aus, andererseits ist der McLaren MCL39 laut Teamchef Andrea Stella auf einer schnellen Runde schwieriger zu fahren – speziell aufgrund der instabilen Vorderachse. Das erklärt, weshalb Lando Norris und Oscar Piastri in Q3 nicht immer das Maximum erreichen.
McLarens Stärke liegt in der Rennpace
Im Rennen jedoch gleicht sich das Kräfteverhältnis nicht aus – im Gegenteil. Der Reifenverschleiss spielt unter heissen Bedingungen eine entscheidende Rolle. In Bahrain und Miami zeigte sich besonders deutlich, wie McLaren durch kontrollierte Temperaturen auf den Reifen einen Vorteil erzielt.
Stella bezeichnete dies als die „schwarze Kunst“ der Formel 1 und verwies auf gezielte Ingenieursarbeit im Bereich Fahrzeugabstimmung und Wärmeverteilung. Die FIA untersuchte das McLaren-Bremssystem nach dem Grand Prix von Miami – im Rahmen der routinemässigen Technik-Checks –, verstösse wurden keine festgestellt.
Technische Vermutung: Fokus auf Bremstrommeln
Laut Motorsport-Total.com analysierte Red Bull externe Thermografien von McLarens Bremssystem. Dabei sollen auffällig kühle Zonen erkannt worden sein, insbesondere an den Bremstrommeln. Dies könnte bedeuten, dass Wärme von den Bremsen weniger auf Felgen und Reifen übertragen wird – ein potenzieller Schlüssel für reduzierten Reifenverschleiss.
Verstappen erklärte:
„Wenn man sieht, was McLaren mit den Reifen macht, dann machen wir alle etwas falsch.“
Red Bull versuche, diese Prozesse nachzuvollziehen. Allerdings erschweren Budgetgrenze und der baldige Entwicklungsfokus auf 2026 eine rasche Umsetzung.
Langfristiger Wissenstransfer entscheidend
Andrea Stella betonte, dass sich grundlegende Erkenntnisse zum Reifenverhalten auch auf das neue Reglement ab 2026 übertragen lassen, auch wenn sich Aerodynamik und Reifenkonstruktion verändern werden. Auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner räumte ein, dass McLaren gewisse Probleme „einfach besser managen“ könne.
Im Hinblick auf das Rennen in Barcelona treten neue Frontflügel-Regeln in Kraft, doch das Reifenmanagement dürfte auch dort eine zentrale Rolle spielen – insbesondere bei hohen Asphalttemperaturen.
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