Warum der Glarner Sprinter eingestellt wurde

Glarner Sprinter: Schnellzug mit kurzer Karriere

Der „Glarner Sprinter“ verband einst Zürich ZH direkt mit Glarus GL– schnell, bequem und fast ohne Halt. Doch seit dem Fahrplanwechsel 2014 ist er Geschichte. Warum wurde das Angebot eingestellt, obwohl es bei Pendlern beliebt war?

Hintergrund: Was war der Glarner Sprinter?

Der Glarner Sprinter war eine Direktverbindung zwischen Zürich HB und Glarus GL, mit lediglich einem Zwischenhalt in Ziegelbrücke SG. Mit einer Fahrzeit von rund 50 Minuten war er besonders für Berufspendler attraktiv, die schnell in die Stadt oder zurück ins Glarnerland reisen wollten. Die Züge verkehrten zweimal täglich pro Richtung – morgens in Richtung Zürich ZH, abends retour.

Einstellung 2014: Gründe für das Aus

Mit dem Fahrplan 2014 wurde der Glarner Sprinter eingestellt. Die wichtigsten Gründe:

  • Einführung der Linth-S-Bahn: Die S25 Zürich ZH– Linthal GL wurde ausgebaut und in ein konsistentes S-Bahn-System eingebunden. So entstand ein regelmässiger Halbstundentakt mit besserer Erschliessung aller Bahnhöfe im Glarnerland.
  • Niedrige Auslastung: Trotz Komfort und Schnelligkeit war der Glarner Sprinter oft nicht ausgelastet genug, um wirtschaftlich zu bleiben.
  • Besseres Gesamtkonzept: Die SBB priorisierten eine verlässliche, durchgehende Verbindung mit guter Taktung und besseren Anschlussmöglichkeiten in Ziegelbrücke SG, Glarus GL und Zürich HB.
  • Kosteneffizienz: Der Sprinter verursachte im Vergleich zur neuen S-Bahn-Lösung höhere Betriebskosten pro Fahrgast.

Pendler vermissten das Angebot

Viele Stammgäste trauerten dem Glarner Sprinter nach. Die Zeitersparnis war spürbar, und der Komfort im Direktzug entsprach den Bedürfnissen der Pendler. Doch aus Sicht der Planer überwiegen langfristig die Vorteile des S-Bahn-Konzepts – vor allem für kleinere Orte entlang der Strecke wie Näfels-Mollis GL oder Schwanden GL.

Fazit: Mehr Takt statt Tempo

Der Glarner Sprinter bleibt ein Beispiel für den Zielkonflikt zwischen Schnelligkeit und regionaler Erschliessung. Auch wenn der Direktzug vermisst wird – das aktuelle Linth-S-Bahn-System bietet mehr Verbindungen, mehr Halt und eine grössere Flexibilität für alle Reisenden im Glarnerland.

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By imTicker

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