Neue Bargeldlimits in Spanien schützen vor Steuerhinterziehung@Symbolbild

Spanische Banken verschärfen die Abhebungslimits, um Betrug und Steuerhinterziehung zu verhindern. Droht Ähnliches auch in der Schweiz?

In Spanien, einem Land, in dem Bargeld trotz der fortschreitenden Digitalisierung nach wie vor eine grosse Rolle spielt, gibt es neue Regelungen für Bargeldabhebungen. Eine Studie der Bank von Spanien zeigt, dass rund 60 % der Bevölkerung täglich Bargeld verwenden, was die Bedeutung von Bargeld in der spanischen Wirtschaft hervorhebt.

Neue Limitierungen bei Bargeldabhebungen

Um die finanzielle Sicherheit zu verbessern und Steuerhinterziehung vorzubeugen, haben mehrere Banken, darunter die CaixaBank, ihre Abhebungslimits angepasst. Das Standardlimit liegt nun bei 600 Euro pro Transaktion. Kunden haben jedoch die Möglichkeit, dieses Limit über die CaixaBankNow-App, telefonisch oder in der Filiale anzupassen. Bei Bedarf können sie das Limit auf bis zu 1.200 Euro erhöhen, sofern die Transaktion gerechtfertigt ist.

Strengere Kontrollen bei höheren Beträgen

Wer grössere Bargeldsummen abheben möchte, muss mit strengeren Kontrollen rechnen. Ab einem Betrag von 1.000 Euro kann die Bank zusätzliche Informationen zum Verwendungszweck verlangen. Dies ist Teil einer allgemeinen Empfehlung der Steuerbehörden, die auf Transparenz bei grösseren Transaktionen abzielt.

Für Abhebungen von 3.000 Euro oder mehr ist die Vorlage einer Quittung erforderlich, und die Transaktion muss in einer Filiale mit Hilfe eines Bankmitarbeiters durchgeführt werden. Diese Massnahmen dienen der Prävention von Geldwäsche und Steuerhinterziehung.

Anpassung der Limits zum Schutz vor Betrug

Aus Sicherheitsgründen entscheiden sich viele Kunden dafür, ihr Abhebungslimit zu reduzieren. Mit der CaixaBankNow-App können Kunden ihr Limit auf 100 Euro senken, um sich vor möglichen Betrugsfällen zu schützen. Diese Funktion gibt den Kunden die Kontrolle und erhöht die Sicherheit ihrer finanziellen Transaktionen.

Einzahlungen und Bargeldbesitz

Nicht nur bei Abhebungen, sondern auch bei Einzahlungen über 3.000 Euro oder bei Nutzung von 500-Euro-Scheinen müssen Banken das Finanzamt informieren. Auch dies dient der Transparenz und der Vermeidung von Steuerhinterziehung.

Trotz der Beschränkungen bei Geldautomaten kann eine Person in Spanien jedoch bis zu 100.000 Euro Bargeld mit sich führen, ohne dies den Behörden melden zu müssen. Voraussetzung ist, dass die Herkunft des Geldes im Falle einer Nachfrage nachgewiesen werden kann.

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